Am Samstag, dem 19.11.2016, fand für Mitarbeiter der Dudweiler Geschichtswerkstatt und einige interessierte Bürger durch zwei der Besitzer des Hauses eine exklusive Führung durch die Villa Micka statt.

Das historische Gebäude in zauberhaftem Jugendstil wurde um 1906 von dem Dudweiler Bauunternehmer Heinrich Micka errichtet und steht sowohl innen, als auch außen unter Denkmalschutz. Türmchen und Erker schmücken das Gebäude, figürlicher und ornamentaler Schmuck aus Sandstein zieren Eingang und Erker des imposanten Backsteinbaus. Zur Vorderfront hin überragen zwei Steinköpfe den Treppenaufgang von der Saarbrücker Straße her und schauen auf den Besucher der Villa Micka herunter. Der linke Steinkopf stellt den beauftragten Steinmetz Kuhn dar, der rechte den Erbauer und Hausbesitzer selbst, Heinrich Micka, dar. Dazu ist der Spruch: „Ohne Fleiß kein Preis“ zu erkennen.


Die Führung
Mark Duance und seine Lebensgefährtin Heike erklärten sich dankenswerterweise bereit, eine ausgiebige Führung mit Interessierten durchzuführen. Sie haben das stark renovierungsbedürftige Haus, das voller Arbeit steckt, vor ca. 2 Jahren gekauft. Das schreckt das junge Paar aber nicht ab – voller Enthusiasmus und höchst unterhaltsam erklärten und zeigten sie den staunenden Besuchern jedes Detail des interessanten Gebäudes. Einige Treppenstufen ging es hoch bis die Führung schließlich im Erdgeschoss beginnen konnte.





Rund sieben Zimmer sind schon alleine auf dieser Ebene zu begutachten. Bewundernswert auch die Erker zur Straßenseite hin, von der eine wunderbare Aussicht auf Dudweiler zu bestaunen ist. Märchenhaft sind die Tapeten mit Jugendstilmotiven. Die Bodenbeläge bestehen durchgehend aus Platten von Villeroy & Boch. Verspielte Ornamente und Skulpturen, Türmchen, Erker und Balkone zieren den Prachtbau in der Saarbrücker Straße in Dudweiler – eine Mischung aus Jugendstil und historisierenden Gründerzeitelementen.

Ein technisches Highlight ist der Lastenaufzug, der von der Eingangshalle im Erdgeschoss aus das Stockwerk darüber bedient, beeindruckend der dort zu findende große Geldtresor. Präsentiert sich das in den Hang gebaute Wohnhaus dem Betrachter der Vorderseite mit eigenwilliger, repräsentativer Wucht, so ist die Gartenfront in einem freundlichen Landhausstil gehalten, wie er in unserer Gegend selten zu finden ist.



Trotz Baustelle, leer geräumter Zimmer, Riesengraben im Gartengelände ist der Zauber, der von der Villa ausgeht, überall zu spüren.
Nach der Führung durch die Wohn- und Wirtschaftsräume, über den Dachboden und durch Stollen und Keller samt den Räumen der ehemaligen Kneipe „Eimer“, später „Die Lupe“, zu der einige Besucher manche Anekdote beitragen konnten, waren alle Beteiligten der Führung sowohl von dem Gesehenen als auch dem Engagement der neuen Eigentümer beeindruckt.






Führung im neuen Jahr
Die Eigentümer Mark und Heike bieten interessierten Bürgern im neuen Jahr einen weiteren Termin zur Besichtigung der Villa Micka, vermutlich im März 2017.

Dazu hatten sie eine außergewöhnliche Idee, von der jeder Beteiligte profitiert:
Statt Bezahlung möchten die frisch gebackenen Besitzer gerne, dass sich die Interessierten nach der Führung an dem Wegräumen eines Schrotthaufens beteiligen. Nähere Informationen folgen in Kürze.

Hintergrund
Rund 26 000 Quadratmeter groß ist das Gelände mit der Villa und den restlichen Gebäuden (unter anderem ein früheres Angestelltenhaus, ein Schuppen, die frühere Remise, das ehemalige Tankstellengebäude).
Die Villa war außerdem bereits Schauplatz in dem SR-Tatort „Melinda“ mit David Striesow als Kommissar Jens Stellbrink (Dudweiler Blog berichtete 2013 https://www.dudweiler-blog.de/2013/01/dudweilers-groser-auftritt-im-sr-tatort-am-kommenden-sonntag/5046). |