20 Jahre Ehrenbürgerschaft und 80. Todestag von Willi Graf

(Pressemitteilung) Landeshauptstadt lädt mit Partnern zu Gedenkveranstaltungen ein

Zum Gedenken an den Saarbrücker Ehrenbürger Willi Graf laden die Landeshauptstadt Saarbrücken, die Willi-Graf-Schulen, das Ludwigsgymnasium Saarbrücken, die Katholische Kirche St. Johann und die Kirche der Jugend eli.ja im September und Oktober zu verschiedenen Veranstaltungen ein.

Anlass sind Willi Grafs 80. Todestag am Donnerstag, 12. Oktober, und das 20-jährige Bestehen seiner Ehrenbürgerschaft in diesem Jahr.

Oberbürgermeister Uwe Conradt: „Mit großem Mut und unter Einsatz seines Lebens ist Willi Graf gegen das Grauen der nationalsozialistischen Diktatur und für die Menschlichkeit eingetreten. Dieses ehrenvolle Handeln möchten wir erneut würdigen. Seine Ehrenbürgerschaft und die Erinnerung an seinen Widerstand sind außerdem als Mahnung für uns zu verstehen, uns auch heute gegen Hass und Unterdrückung zu stellen. Das ist nach wie vor von größter Bedeutung, wie das Gedenkjahr ein weiteres Mal verdeutlichen soll.“

Vortrag zum Auftakt am 5. September im Rathausfestsaal

Zum Auftakt der verschiedenen Veranstaltungen hält der Theologe Dr. Frederik Simon am Dienstag, 5. September, 18 Uhr, im Festsaal des Rathauses St. Johann den Vortrag „Willi Graf – ein (bald) seliger Saarbrücker? Der Einfluss des Saarbrücker Katholizismus auf seinen Lebensweg“. Die Rockband der Willi-Graf-Schulen gestaltet den Abend musikalisch. Eine Anmeldung per E-Mail an p-r@saarbruecken.de ist notwendig.

Musikalisches Abendlob, Kranzniederlegung und Gottesdienst

In der Basilika St. Johann findet am Mittwoch, 11. Oktober, 18.30 Uhr, ein musikalisches Abendlob statt. Schülerinnen und Schüler der Willi-Graf-Schulen präsentieren ein darstellendes Spiel. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Schüler-Lehrer-Eltern-Chor des Ludwigsgymnasiums.

An Willi Grafs Todestag am Donnerstag, 12. Oktober, 14.30 Uhr, findet eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung an seinem Grab auf dem Friedhof St. Johann statt. Es sprechen Landtagspräsidentin Heike Becker, Oberbürgermeister Uwe Conradt und Willi Grafs Neffe, Joachim Baez. Schülerinnen und Schüler des Ludwigsgymnasiums lesen Texte zu Willi Graf, ein Ensemble der Willi-Graf-Schulen spielt Musikstücke.

Am selben Tag findet in der Kirche der Jugend eli.ja zur Todesstunde des Widerstandskämpfers um 17 Uhr ein Gedenkgottesdienst statt. Jugendliche des Ludwigsgymnasiums lesen Fürbitten und führen ein Schauspiel auf. Neben jungen Erwachsenen und Jugendlichen aus dem Musikerteam von eli.ja begleiten Schülerinnen und Schüler der Willi-Graf-Schulen den Gottesdienst mit Musik.

Erinnerungsorte in der Stadt auf Rundgängen entdecken

Eine meditative Wanderung am Sonntag, 24. September, 15 Uhr, mit Lesungen aus Willi Grafs Tagebüchern führt zu verschiedenen Orten in Saarbrücken, die er in seinen Tagebüchern nennt. Treffpunkt ist die Kirche der Jugend eli.ja. Zum Abschluss besteht dort die Möglichkeit, um 18.15 Uhr an einem Gottesdienst teilzunehmen. Interessierte können sich per E-Mail an eli.ja@bistum-trier.de anmelden.

Das Kulturamt der Landeshauptstadt lädt zu insgesamt vier Stadtführungen zu Erinnerungsorten mit Gästeführerin Gabriele Sauer ein. Jeweils dienstags am 26. September und 10. Oktober beginnen die Rundgänge um 14.45 Uhr an Willi Grafs Ehrengrabstätte auf dem Friedhof St. Johann. Anschließend werden die Dauerausstellung in den Willi-Graf-Schulen und ein Street-Art-Porträt des Ehrenbürgers in der Kirche der Jugend eli.ja besichtigt. Das Läuten der Willi-Graf-Glocke um 17 Uhr lädt zum gemeinsamen Gedenken seiner Todesstunde ein.

Jeweils mittwochs am 27. September und 11. Oktober starten die Führungen um 15.15 Uhr an den Willi-Graf-Schulen und führen über Willi Grafs Wohnhaus in der Mainzer Straße zur Basilika St. Johann, in der er Messdiener war. Anschließend besuchen die Teilnehmenden das Rathaus St. Johann mit einer Gedenkbüste und einem Porträtgemälde des Widerstandskämpfers, die beide von Saarbrücker Kunstschaffenden gestaltet wurden.

Die Führungen dauern etwa zweieinhalb Stunden. Die Teilnahme ist kostenlos, die Zahl der Plätze begrenzt. Eine Anmeldung per E-Mail an kulturamt@saarbruecken.de oder telefonisch unter +49 681 905-4901 ist erforderlich.

Hintergrund zu Willi Graf

Willi Graf kam 1922 als Kind nach Saarbrücken und verbrachte dort seine Schulzeit. In München schloss er sich der „Weißen Rose“ an, einer studentischen Widerstandsgruppe um Hans und Sophie Scholl sowie Alexander Schmorell, in der Hoffnung, die Grausamkeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft beenden zu können. Im Alter von 25 Jahren wurde Willi Graf 1943 hingerichtet.

2003 ernannte ihn die Landeshauptstadt posthum zum Ehrenbürger. Mit diesem posthumen Titel würdigt die Stadt herausragende Persönlichkeiten mit einem Bezug zu Saarbrücken, die unter Einsatz ihres Lebens gegen die nationalsozialistische Diktatur gekämpft und diese Ehrung erst nach ihrem Tod erhalten haben.

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.saarbruecken.de/willigraf.

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