Mitglied der Dudweiler Marinekameradschaft zurück von Segeltörn auf hoher See

(Pressemitteilung) Zwei erlebnisreiche Wochen an Bord der Alexander von Humboldt II

Hier ein Bericht der Marinekameradschaft “Zerstörer Lütjens” Dudweiler e. V. im Wortlaut:

“Menschen, die mit der Segelei so gut wie nichts am Hut haben, behaupten immer wieder flapsig, dass Segeln die teuerste Art wäre, unbequem und langsam zu reisen. Ob dies stimmt, sollte der Obergefreite OA Marcus Meding, seit 2011 Mitglied der Marinekameradschaft Dudweiler, im Februar am eigenen Leib erfahren.

Marcus Meding gehört zur Offizieranwärter-Crew 7/2019, die zurzeit an der Marineschule Mürwik in Flensburg auf ihre künftigen Aufgaben auf einem Schiff der Deutschen Marine vorbereitet wird. Die anderthalbjährige Ausbildung beinhaltet u. a. auch einen Segeltörn an Bord der Gorch Fock. Da sich das Segelschulschiff der Marine zurzeit aber in der Instandsetzung befindet, hat die Deutsche Marine ein in der Bauart und Takelage sehr ähnliches Schiff gechartert, nämlich die Dreimastbark Alexander von Humboldt II, die hierzulande wegen ihrer auffällig grünen Segel und ihres grünen Rumpfes nicht minder bekannt ist als die Gorch Fock.

Für Meding sowie für 40 weitere Offizieranwärter begann der Törn am 12. Februar mit einem Flug von Köln nach Las Palmas, wo die Alex-2, wie sie von ihrer Stammbesatzung gerne genannt wird, vor Anker lag. Nach einem Einweisungstag an Bord, der mit jeder Menge Segel-Fachlatein gespickt war, legte das Schiff am 14.2. ab und nahm Kurs auf seinen Bestimmungshafen La Coruña im Nordwesten Spaniens. Unbequem, um auf das eingangs genannte Zitat zurückzukommen, wurde die Reise tatsächlich schon ab dem ersten Tag. Der Atlantik bot irgendwie alles, was einem Seemann Grummeln in der Magengegend bereitet: Starkwind und meterhohe Wellen. Auch Marinekamerad Meding war an diesem ersten Tag ziemlich bedient und „versorgte“ die Tierwelt außenbords mit ein paar Extramahlzeiten. Doch im Bewusstsein, dass derlei Unwohlsein sich nach dem ersten Seetag schnell wieder legt, ging es am zweiten Tag ins Eingemachte. Eingeteilt in drei Wachtörns, wurden die Offizieranwärter*innen eingesetzt als Rudergänger, Ausguck und Manöverpersonal. Leider ließen es die widrigen Wetterverhältnisse während der zwei Wochen kaum zu, umfangreich Segel zu setzen. Somit kreuzte der Dreimaster die beiden Wochen mit minimaler Besegelung und zusätzlicher Motorunterstützung nach Norden und machte am 28.2. in La Coruña fest.

Die Ausbildung an Bord eines Großseglers ist in der Deutschen Marine elementarer Bestandteil der Ausbildung eines angehenden Marineoffiziers. Auf keinem anderen Schiff lässt sich der Umgang mit Naturgewalten so authentisch erfahren wie auf einem Segelschiff. Zudem lernen die jungen Offizieranwärter*innen, dass seemännische Manöver nur im Team und in kameradschaftlichem Zusammenhalt zu stemmen sind.  

Die Alexander von Humboldt II ist ein ziviles Segelschiff mit deutscher Flagge. Ihr Heimathafen ist Bremerhaven. Sie wird vorwiegend für die Ausbildung von geeigneten und interessierten Menschen auf traditionellen Großseglern genutzt.”

Fotos: Marcus Meding

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