Ein Impuls aus christlicher Sicht in Zeiten der Krise – mit einem Lobgesang auf den beginnenden Frühling

Die Tageslosung zum 18. April 2020 – Ein „Impülschen“ von dem Dudweiler Pfarrer Heiko Poersch

Mit einem skeptischen Frühlingsbild beginnt die Tageslosung für den 18. April. In Kapitel 8, Vers 7 des Propheten Jeremia lesen wir:

„Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen.“

Dass wir Menschen, obwohl wir Gottes guten Willen kennen, oft aus Unwissenheit oder Egoismus genau das Gegenteil tun und Schlimmes bewirken zieht sich als roter Erkenntnisfaden durch alle Bücher der Bibel. Eine Verhaltensänderung scheint möglich, wenn man versucht sich konsequent an der göttlichen Liebe zu orientieren.

So schreibt schon der Theologe, Mystiker und Philosoph Meister Eckhart (* um 1260 – + 1328):

“Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart. Der bedeutendste Mensch ist immer der, der Dir gerade gegenübersteht. Das notwendigste Werk ist immer die Liebe.”

Und Hans Joachim Eckstein:

“Reich ist nicht der, der immer mehr hat, sondern der, der das immer mehr genießen kann, was er hat. Stark ist nicht der, der keine Schwachheit kennt, sondern derjenige, der es lernt, mit seinen Stärken und Schwächen versöhnt zu leben. Das grenzenlose Glück liegt nicht in den grenzenlosen eigenen Möglichkeiten, sondern in der Möglichkeit sich selbst zu begrenzen. Zufrieden werden wir nicht, wenn wir alles und jedes erfolgreich bekämpft haben, sondern indem wir unseren Frieden finden mitten im Konflikt, unseren Überfluss erkennen mit in unserer Bedürftigkeit und unsere Vollmacht ausleben inmitten unserer Ohnmacht. Ist das das Geheimnis der Selbstgenügsamkeit? Nein, ganz im Gegenteil! Wir sprechen davon, wie reich und beschenkt wir sein können, wenn wir uns mit nicht weniger als Gott selbst begnügen!” (In: Du bist ein Wunsch, den Gott sich erfüllt hat, S.39)

So auch im Lehrtext aus dem Brief an Titus, Kapitel 2,14:

„Jesus hat sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken.“

Und die Vögel in meinem Garten stimmen ein in Eduard Mörikes Lobgesang:

“Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.

Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.

Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist’s! Dich hab ich vernommen!”

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