(Pressemitteilung)Die Schlacht um Verdun vor einhundert Jahren war eine der bedeutendsten und auch grausamsten Schlachten des Ersten Weltkrieges. Sie begann am 21. Februar 1916 mit dem Angriff deutscher Truppen auf die französische Stadt Verdun und endet am 19. Dezember 1916 – ohne wesentliche Verschiebungen des Frontverlaufs.
Die Höhe Toter Mann, Fort Douaumont und Höhe 304 stehen für Orte eines grausamen Geschehens. Die genaue Zahl der gefallenen Soldaten ist bis heute nicht endgültig geklärt. Historiker sprechen davon, dass etwa 6000 Soldaten pro Tag ihr Leben verloren. An diese sinnlose Schlacht und an die Mahnung, Wege des Friedens zu gehen, erinnert eine Ausstellung im November 2016 in der Heilig-Geist-Kirche. Neben der Ausstellung wird es auch einen Gemeindeabend geben, an dem Briefe aus Verdun verlesen werden. Initiator der Ausstellung ist Josef Scherer aus Quierschied (bekannt durch die Ausstellung „Im Fokus: Syrien“). Genaue Termine werden durch Plakate und Presse mitgeteilt.
Hintergrund/Inhalt:
Der erste Weltkrieg jährte sich 2014 zum 100. Mal. Aus diesem Anlass zeigt die evangelische Kirchengemeinde Dudweiler in der Heilig-Geist-Kirche bis zum 20. November die Ausstellung des Quierschieder Fotografen Josef Scherer „Verdun und der vergessene Krieg 1914–1918 – erinnern. gedenken. vergessen?“. Ebenfalls zu sehen ist eine Dokumentation über den ersten Weltkrieg, die der Landesverband Saar im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zeigt und die Fotoausstellung sinnvoll ergänzt.
Schirmherrin der Ausstellung ist die Generalkonsulin der Republik Frankreich im Saarland Catherine Robinet. Musikalisch wird die Veranstaltung umrahmt durch den Sulzbacher Chansonier und Liedermacher Wolfgang Winkler.
Die Ausstellungseröffnung findet am Dienstag, 8. November, um 19 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche, Solferinostraße 7, statt. Anschließend sind die Besucher zu einem Umtrunk eingeladen. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind nach den Sonntagsgottesdiensten von 11.30 bis 12.30 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung „Verdun und der vergessene Krieg 1914 – 1918. erinnern. gedenken. vergessen?“ umfasst 31 Werke, die bei zwei Exkursionen nach Verdun und der näheren Umgebung im Frühjahr und Herbst 2013 entstanden sind. Sie zeigt das Fort de Douaumont, das Beinhaus von Douaumont, die Stadt Verdun, sowie die nähere Umgebung. Auf kurzen Info-Texten wird das Kriegsgeschehen von 1916 erklärt. Dabei kommen sowohl Betroffene als auch Schriftsteller und Philosophen zu Wort.
Die Ausstellung gliedert sich in drei Teile: erinnern. gedenken. vergessen? „Erinnern“ zeigt einige der ehemaligen Kriegsstätten, „gedenken“ einige Gedenkstätten. Mit „vergessen?“ sind nicht nur die wenigen noch lebenden Zeitzeugen gemeint, die über den 1. Weltkrieg berichten können, sondern das Ausblenden des 1. Weltkrieges als kollektives Vergessen der Schrecken eines jeden Krieges und aus den Medien.
In Deutschland gilt der 1. Weltkrieg als der „vergessene Krieg“, während er in Frankreich „La Grande Guerre“ ist. George F. Kennan hat den 1. Weltkrieg als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet. So ist der 1. Weltkrieg in der Beurteilung des Konflikts unzweifelhaft eine herausragende Zäsur für die europäische und globale Entwicklung im 20. Jahrhundert. Er stellt, wenn auch über Umwege, den Auftakt zu einem aus Gewalt geborenen und in Frieden und Wohlstand vereinten Europa dar. Der Siegeszug der demokratischen Verhältnisse in Europa, das Ende des Kolonialismus oder die Blockkonfrontation im Ost-West-Konflikt können ohne den Ersten Weltkrieg nicht erklärt werden.
Es sind Bilder, die eher leise, besinnlich, nachdenklich stimmen. In Verbindung mit den Texten lassen sie dadurch nur die Tragödien erahnen, die sich während des Krieges in Verdun und anderswo ereignet haben und geben so der Fantasie des Betrachters ihren eigenen Raum und laden zum Nachdenken über das Unfassbare ein.