(Bericht) Die Polizeiinspektion Sulzbach (PI) – zuständig für Friedrichsthal, Quierschied, Sulzbach und den Stadtbezirk Dudweiler (die Saarbrücker Stadtteile Dudweiler, Herrensohr und Jägersfreude – ohne Scheidt) – hat die Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 für ihren Zuständigkeitsbereich vorgelegt.
Dudweiler Blog berichtet über die wesentlichen statistischen Ergebnisse auf der Grundlage der “Sicherheitsgespräche der PI Sulzbach auf der Grundlage der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2020 – Dudweiler”, 17. Juni 2021:
Bei der Betrachtung der Gesamtzahlen der im Bereich der PI erfassten Tathandlungen ist zunächst auffallend, dass bei dem Vergleich der Zahl von 68.400 (noch 74.720 im Vorjahr 2019 – Dudweiler Blog hat berichtet) Straftaten im Saarland (d. h. ein Minus von 8.5 % gegenüber 2019) und einer landesweiten Aufklärungsquote von 57,8 % die Aufklärungsquote im Bereich der PI Sulzbach mit 64,6 % weiter über dem landesweiten Wert liegt. Gegenüber dem Vorjahr 2019 mit einer Aufklärungsquote der PI Sulzbach von damals noch 57,5 % hat sich die Erfolgsquote der PI Sulzbach für 2020 um gut 6 Prozentpunkte und damit erneut gesteigert.
Von 2020 in ihrem Zuständigkeitsbereich 3.938 registrierten Straftaten wurden 2.542 aufgeklärt und dabei 1.646 Tatverdächtige ermittelt – darunter 1.317 Deutsche und 329 Nichtdeutsche (20,0 %).
Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren (Jugendkriminalität) belief sich auf 59 Kinder, 101 Jugendliche und 141 Heranwachsende (18 – 20 Jahre alt zur Tatzeit). Im Zuständigkeitsbereich der PI Sulzbach ist 2020 die Jugendkriminalität mit jetzt 18,3 % gegenüber 2019 mit noch 21,7 % gesunken.
Der Blick auf die Zahlen der einzelnen Straftatengruppen und deren Veränderungen zum Vorjahr belegt in einigen Bereichen deutliche Steigerungen, aber auch den zahlenmäßigen und prozentualen Rückgang von strafrechtlich relevanten Delikten in anderen Bereichen: So fällt insbesondere die Steigerung der Straftaten gegen das Leben um 66,7 % ins Auge. Die dahinter stehenden realen Zahlen enthüllen indes, dass im Bereich der PI statt 3 derartiger Straftaten in 2019 im hier betrachteten Jahr 2020 insgesamt 5 solcher Straftaten zu verzeichnen waren.
Auch in anderen Deliktsbereichen ergeben sich für den gesamten Zuständigkeitsbereich der PI erkennbare Steigerungen gegenüber dem Jahr 2019. Ist die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gegenüber 2019 gleich geblieben, so ergeben sich für 2020 gegenüber deutlichen Rückgängen im Vorjahr 2019 (Dudweiler Blog hat berichtet) nunmehr auffallende Steigerungen insbesondere bei der Gruppe der Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit von 10,2 %, bei den Verstößen gegen Strafrechtliche Nebengesetze von 16,9 % und bei der Rauschgiftkriminalität von 20,4 %.
Deutliche Rückgänge sind bei den Fällen der Diebstähle unter erschwerenden Umständen (u. a. Einbruchsdiebstahl, Diebstahl mit Waffen, Bandendiebstahl) um 40,2 % und bei der Straßenkriminalität mit einem Minus von 22,6 % zu verzeichnen. Zur Straßenkriminalität gehört in der Kriminalstatistik eine weit gefasste Gruppe unterschiedlich schwerer Straftaten – u. a. etwa die Fälle vom Handtaschenraub, dem Raub auf Straßen, dem Diebstahl von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern über die Sachbeschädigung an Fahrzeugen und öffentlichen Sachen, der Gefährlichen Körperverletzung auf Wegen und Plätzen bis hin zu den Fällen der Geiselnahme und des Landfriedensbruchs.
Die Zahl der Diebstähle ohne erschwerende Umstände ist gegenüber 2019 um 12,2 % gesunken, ebenso die der Vermögens- und Fälschungsdelikte um allerdings nur 0,3 %. Der Rückgang in diesen Deliktsbereichen lässt sich auch mit den Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie mit u. a. fehlenden Tatgelegenheiten (u. a. geschlossene Geschäfte, verstetigte Anwesenheit der Anwohner, Einschränkungen des Nachtlebens) erklären. Das ist etwa im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls erkennbar. Hier sind die Tatzahlen gegenüber dem Jahr 2019 insgesamt um 34,8 % gesunken. Die darin enthaltene Zahl der Tageswohnungseinbrüche (Tatzeit zwischen 06:00 und 21:00 Uhr) ist sogar um 55,0 % gesunken. Demgegenüber hat sich allgemein das „Tatmittel Internet“ bei verstärkter Nutzung während der Corona-Pandemie als Faktor für z. T. erhöhte Fallzahlen erwiesen.
Allgemein bewegt sich die Straftatenentwicklung seit einem Anstieg vom Jahr 2015 mit 3.675 Straftaten auf 4.043 im Jahr 2016 weiterhin in etwa auf einem im Wesentlichen gleichbleibenden Niveau zwischen gut 3.900 und fast 4.100 Straftaten pro Jahr (2017: 4.059; 2018: 3.960; 2019: 4.081). Mit dem nunmehr für 2020 ausgewiesenen Wert von 3.938 Straftaten hat die Entwicklung in den seit 2016 vergangenen fünf Jahren den tiefsten Stand erreicht. Prozentual verminderte sich 2020 die Zahl der Straftaten im gesamten Zuständigkeitsbereich der PI gegenüber dem Vorjahr um 3,5 %.
Bezogen auf die Gesamtzahl der Straftaten ist für 2020 im Bereich Dudweiler ein weiterer Anstieg von 1.841 in 2019 auf nunmehr 1.869 und damit um 1,5 % festzustellen. Die Steigerung der Zahlen des Jahres 2018 auf das Vorjahr 2019 belief sich noch auf 13.6 %. Von daher ist von einer erkennbaren Verlangsamung der anhaltenden negativen Tendenz auszugehen. Ungeachtet dieses Trends hebt sich der Bereich Dudweiler dennoch weiterhin von den drei übrigen kommunalen Gebietskörperschaften im Zuständigkeitsbereich der PI ab. Dort setzt sich die bereits im Vorjahr deutlich gewordene Trend fallender Straftatenzahlen gegenüber dem Vorjahr auch in 2020 fort: Stadt Friedrichsthal -7,3 %, Gemeinde Quierschied -6,1 %, Stadt Sulzbach -8,6 %.