(Pressemitteilung)Die Landeshauptstadt bitte alle Verkehrsteilnehmer in den nächsten Tagen und Wochen um besonders vorsichtige Fahrweise auf den Straßen und in der Nähe von Schulen der Landeshauptstadt. Dazu sagt Oberbürgermeisterin Charlotte Britz: „Am Montag beginnt das neue Schuljahr. Gerade die jüngeren Jungen und Mädchen stellt die regelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr oft noch vor große Herausforderungen: Zahlreiche Verkehrsregeln sind zu beachten, auf den Straßen und vor den Schulen herrscht besonders viel Betrieb und Autofahrer haben es bisweilen schwer, den Überblick zu behalten. Deshalb möchte ich alle Verkehrsteilnehmer um besonders vorsichtige Fahrweise und Rücksichtnahme auf die Kinder bitten.“ Den Eltern empfiehlt die Oberbürgermeisterin zudem, das neue Angebot der Elternhaltestellen in der Landeshauptstadt zu nutzen.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken hatte im Mai dieses Jahres in einer Pilotphase Elternhaltestellen an vier Schulstandorten eingerichtet. In Abstimmung mit den Schulen hatte sie die Turmschule in Dudweiler, die Max-Ophüls-Grundschule in St. Johann, die Arnulfschule in St. Arnual sowie das Rotenbühl-Gymnasium ausgewählt. Wenn sich die Haltestellen dort nach einem gewissen Zeitraum bewähren, sollen sie fest eingerichtet und in Zukunft auch auf weitere Schulstandorte ausgeweitet werden.
Was sind Elternhaltestellen?
An diesen besonderen „Haltestellen“ können Eltern mit ihren Fahrzeugen halten und ihre Kinder nahe der Schule absetzen. Die Elternhaltestellen sollen ein sicheres Ein- und Aussteigen der Kinder ermöglichen. Viele andere Städte in Deutschland haben mit ihnen bereits Erfolge im Umfeld der Schulen erzielt.
Im Bereich der Elternhaltestellen gilt ein eingeschränktes Halteverbot. In den angegebenen Zeiten ist das kurzfristige Halten dem Hol- und Bringverkehr für die Schüler vorbehalten. Die Haltestellen sind durch ein beschränktes Halteverbotsschild und ein selbst entwickeltes Zusatzschild gekennzeichnet.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken bittet die Anwohner im näheren Umfeld der betroffenen Schulen, die Elternhaltestellen nach den Ferien zu den vorgesehenen Zeiten freizuhalten.
Hintergrund
An vielen Grundschulen und weiterführenden Schulen sind morgens vor Schulbeginn sowie zu Unterrichtsende chaotische Verkehrssituationen zu beobachten. Das Phänomen, dass Eltern ihre Kinder immer häufiger mit dem Auto direkt vor die Schule bringen, führt dazu, dass die Verkehrssicherheit an den Schulen und in ihrem Umfeld abnimmt. Das Verhalten der Eltern resultiert zum einen aus ihren erhöhten Anforderungen und Ansprüchen an die Schulwegsicherheit beziehungsweise die Verkehrssicherheit für Kinder. Zum anderen stehen Eltern häufig unter Zeitdruck, immer öfter arbeiten beide Elternteile und die Entfernungen zwischen Arbeitsort und Wohnung nehmen zu, so dass Kinder immer öfter direkt zur Schule gefahren werden.
Das ständige Fahren zur Schule oder auch zu Freizeitaktivitäten (Vereine, Sport, Treffen mit Freunden) nimmt den Kindern auf der einen Seite die Möglichkeit, eine selbstständige Mobilität zu entwickeln. Auf der anderen Seite trägt das Gefahren-werden auch dazu bei, dass der Verkehr für andere Kinder unsicherer wird.
Um die Schulwegsicherheit und die Verkehrssicherheit für Kinder allgemein zu erhöhen, hat die Landeshauptstadt im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) die Leuchtturmkampagne Schulwegsicherheit ins Leben gerufen.