(Pressemitteilung) Hohe Hospitalisierungsraten, neue Altersstrukturen und Corona-Virusvarianten
Die Infektionswelle erreichte im Regionalverband Saarbrücken im Dezember ihren bisherigen Höhepunkt. Das hohe Erkrankungsgeschehen, insbesondere in Betreuungseinrichtungen, spiegelt sich neben den RS-Infektionen auch in den absoluten Höchstwerten an Influenza-Fällen in der Vorweihnachtswoche wider. Aufgrund der fehlenden Meldepflicht liegen beim RS Virus nur unvollständige Zahlen vor, bei der Influenza wurden hingegen innerhalb von sieben Tagen erstmals 179 neue Nachweise gemeldet. Bereits jetzt übersteigt der Gesamtwert den des Influenzajahres 2018, in dem rund 750 Fälle gemeldet wurden. Hinzu kommt, dass die Influenza-Welle ungewöhnlich früh und nicht erst im Februar gestartet ist. In den beiden Jahren 2020 und 2021 blieb die Grippewelle aufgrund der Corona-Maßnahmen hingegen fast vollständig aus. Auffällig ist die Altersverteilung der aktuell gemeldeten Influenza-Fälle. Konträr zu den gemeldeten Corona-Fällen waren hier Kinder mit 40 Prozent bei Weitem am stärksten betroffen.
Zudem gab es im Dezember, wie bereits im November, rund 3.000 neue Corona-Fälle im Regionalverband. Die Hospitalisierungen unter den positiven Fällen stieg im Dezember auf 25 Prozent an. Der Anteil der Über-60-jährigen an den stationären Fällen erhöhte sich dabei von noch 32 Prozent im November auf über 40 Prozent Ende Dezember. Auch die allgemeine Altersverteilung der Gesamtfälle im Dezember entspricht dieser Entwicklung. Corona betrifft derzeit mit über 40 Prozent hauptsächlich Ältere über 65 Jahre. Sind bei der Influenza Kinder am weitaus häufigsten betroffen, so sind sie hier mit vier Prozent eher unterrepräsentiert.
Im Corona-Abwassermonitoring sind über die Feiertage die Werte deutlich angestiegen. Dieser Trend zeigte sich auch in den Alten- und Pflegeheimen. In 13 Heimen kam es zu Ausbruchsgeschehen, in weiteren acht zu einzelnen Infektionen. Etwa jeder fünfte erkrankte Bewohner – im Oktober noch jeder Sechste – musste stationär behandelt werden. Für den Zeitraum Dezember wurden dem Gesundheitsamt bislang 24 Corona-Todesfälle gemeldet – weitere Nachmeldungen werden noch erwartet. Damit liegt der Wert aber bereits über dem des Vormonats.
Im Dezember wurden rund 100 Proben auf Varianten untersucht. Hier zeigte sich ein deutlicher Trend. Die momentan absolut vorherrschenden Varianten sind die mutierten BA.5 Omikron-Coronaviren BQ.1 und BQ1.1. Das Spektrum der Varianten hat sich in den letzten beiden Monaten stark erweitert. Die meisten weisen dabei das Potential zur Immunflucht auf, ohne dass es bisher den Hinweis auf schwerere Erkrankungen gab. Im Dezember wurden zudem bereits drei XBB – mutierte BA.2 Omikron-Varianten – nachgewiesen.