Die rot-rot-grüne Koalition im Saarbrücker Stadtrat ist endgültig gescheitert, jedenfalls dann, wenn sie der Verwaltung ihr Treiben durchgehen lässt“, so der Vorsitzende der Jungen Union Saarbrücken-Stadt Andreas Neumüller. „Nicht nur hat der damalige SPD-Fraktionvorsitzende Latz im letzten Kommunalwahlkampf auf reichlich dümmlichen Plakaten mit platten Sprüchen den Erhalt der Bäder versprochen, nein auch im Koalitionsvertrag des rot-rot-grünen Bündnisses wurde vollmundig angekündigt, alle Saarbrücker Hallen- und Freibäder zu erhalten und – man höre und staune – sie gar zu sanieren“, so Andreas Neumüller, der auch Mitglied der CDU-Fraktion im Bezirksrat West ist, weiter. „Kaum vier Jahr später, nachdem nun Vertreter aller drei Koalitionsfraktionen auf Jahre hinaus mit gut dotierten teilweise unnützen, aufgabenentleerten Dezernentenposten versorgt sind und somit der Hauptzweck des Bündnisses erfüllt scheint, möchte man von alldem nichts mehr wissen und beschließt auf dem Rücken der Saarbrücker Bürger mit der geplanten Schließung von zwei Dudweiler Bädern und der Teilschließung in Altenkessel ein Programm des sozialen Kahlschlages; denn schließlich werden mit den Maßnahmen vor allem auch Kinder, Jugendliche und sozial schwächere Bürger getroffen; auch solche, die sich die horrenden Eintrittspreise, die im „Calypso“ trotz hoher städtischer Zuschüsse gezahlt werden müssen, schlicht nicht leisten können,“ erklärt die Saarbrücker Junge Union. Dass der Betreiber des Calypso-Bades in seinem Gutachten, auf das sich Latz, Britz und Schindel berufen, in der Hoffnung auf bessere eigene Zahlen empfohlen hat, Konkurrenz-Bäder zu schließen, kann wohl kaum verwundern.
„ Entweder die Mehrheitsfrakationen bleiben – wie bisher immer – willige Vollstrecker der Vorgaben von Herrn Latz und Frau Oberbürgermeisterin Britz oder sie nehmen ihren Koalitionsvertrag, ihre Verwaltungskontrollfunktion und ihren Wähleraufrag ernst und lehnen die dilettantischen, unsozialen, bürgerfeindlichen Vorschläge der Oberbürgermeisterin des Finanzdezernten Latz (SPD) und des Sportdezernenten Schindel (Die Linke) ab,“ so Andreas Neumüller abschließend.
Was die CDU in diesem Zusammenhang betreibt ist mehr als scheinheilig. Der Erste, der Diskussion um die Schließung des Dudweilerer Freibades 2003 in Gange brachte war der damalige Finanzdezernent Frank Oran von der CDU und jetzt spielt man sich hier als die Hüter der sozialen Gerechtigkeit auf. Wäre Saarbrücken unter CDU Regierung wäre es wahrscheinlich umgekehrt, ist es geht nicht um die Sache sondern nur um parteilichen Opportunismus. Auch die Linkspartei bläst hier ins selbe Horn. Herr Linsler sagte, nach einem SZ-Artikel Großzügig, dass man doch woander sparen könne, nur eben nicht wo.
Deshalb muss doch mal die Faktenlage klar und deutlich betrachtet werden. Saarbrücken ist pleite und laut den Angaben des Bürgermeisters ab dem Jahr 2014 überschuldet, das heißt, dann ist kein Eigenkapital mehr da und Saarbrücken darf nur noch Pflichtaufgaben erfüllen. Die Stadt ist mit einem sagenhaften Betrag von mittlerweile 1 Millarde Euro verschuldet. Vor gut über zehn Jahren hieß es glaube ich mal 1 Mrd. DM, das heißt ein Verschuldungsanstieg von 100 %. Laut den Angaben der Homepage des Saarlandes hat jeder Bürger derzeit 1600 Euro Schulden. Meine Frage! Wie soll das bitte weitergehen? Griechenland lässt grüßen!
Ich finde die Schließungspläne des Dudweilerer Freibades auch im höchsten Maße bedauerlich. Es ist aber wirklich so, dass die Stadt nicht mehr in der Lage ist das Freibad zu finanzieren. So sehe ich die einzige Möglichkeit darin dieses Freibad in eine neue Trägerschaft überführt.