Die Polizeiinspektion Sulzbach (PI) – zuständig für Friedrichsthal, Quierschied, Sulzbach und den Stadtbezirk Dudweiler (die Saarbrücker Stadtteile Dudweiler, Herrensohr und Jägersfreude – ohne Scheidt) – hat die Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 für ihren Zuständigkeitsbereich vorgelegt (Weiterer Bericht – Helmut und Lena Sauer).
Hier der Blick auf die Daten der PI (Dudweiler Blog hat berichtet) zum Stadtbezirk Dudweiler im Einzelnen:
Betrachtet man die der Kriminalstatistik zu entnehmenden Straftatengruppen, fallen für das Jahr 2019 die gegenüber 2018 erhöhten Prozentzahlen der Steigerungsraten bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Höhe von 73,3 %, in der Fallgruppe der Einbruchsdiebstähle in Höhe von 108 % und beim Raub in Höhe von 77,8 % auf. Auch bei der Straßenkriminalität ergibt sich ein deutlich erhöhter Wert bei einer Steigerung von 30,3 %.
Andererseits stehen diesen Steigerungsraten positive Veränderungen gegenüber, allerdings nur bei vier von insgesamt 14 betrachteten Straftatengruppen. Die Zahl der Roheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit sank um 8,1 %, die der Rauschgiftkriminalität um 10,6 %, die der Körperverletzungen um 10,5 % und die Zahl der Fälle von Verstößen gegen strafrechtliche Nebengesetze um 13,3 %.
Besonders auffällig ist im Bereich der Einbruchsdelikte die Anzahl der Fälle von Wohnungseinbrüchen, die sich von 32 Fällen in 2018 nunmehr auf 40 Fälle und damit um 25 % erhöht hat. Die hierin enthaltene Zahl der Wohnungseinbrüche am Tag (statistisch die Zeit von 06:00 – 21:00 Uhr) hat sich sogar um 90 % erhöht (2018: 10 Fälle; 2018: 19 Fälle). Auch eine Verteilung der Wohnungseinbrüche auf einzelne Dudweiler Ortsteile ist der Kriminalstatistik zu entnehmen:
Signifikant betroffen von dieser Deliktgruppe sind der Bereich Dudweiler-Mitte, geringer – Dudweiler-Süd und deutlich geringer Dudweiler-Nord. Die Bereiche Dudweiler-Pfaffenkopf, Geisenkopf, Wilhelmshöhe-Fröhn, Jägersfreude und Herrensohr weisen eine in etwa gleiche Zahl an derartigen Fällen auf, wobei die Einbrüche zur Tagzeit vermehrt den Pfaffenkopf und den Bereich Wilhelmshöhe-Fröhn betreffen und in Jägersfreude und Herrensohr vollständig fehlen. Für die Bereiche Flitsch und Kitten sind für das Jahr 2019 keine Wohnungseinbrüche erfasst.
Die Fallzahlentwicklung der Wohnungseinbrüche erweist sich in der Betrachtung über fünf Jahre seit 2015 mit 55 Fällen und stetigem Sinken der Fallzahl bis 2018 auf 32 Fälle nunmehr für das Jahr 2019 mit 40 Fällen wieder als ansteigend. Eine ähnliche Entwicklung ist bei den Tageseinbrüchen zu erkennen, wobei hier aber das Niveau von 21 Einbrüchen in 2015 mit 19 Fällen in 2019 fast wieder erreicht wird.
Im Rahmen der Entwicklung über die letzten Jahre hinweg ist eine deutliche Steigerung der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von 2017 mit 8 Fällen, 2015 mit 15 Fällen auf 26 Fälle in 2019 zu verzeichnen. Auch die Fälle von Diebstählen unter erschwerten Umständen verzeichnen eine deutliche Steigerung von161 Fällen im Jahr 2017 auf nunmehr 233 Fälle im vergangenen Jahr. Gesteigert haben sich auch die Raubstraftaten und die Straßenkriminalität.
Das statistische Gefährdungspotential für Dudweiler über alle 2019 erfassten Straftaten hinweg:
Statistisch drückt die Häufigkeitszahl – die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt oder innerhalb einzelner Deliktarten bezogen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner – die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus (Anzahl der betrachteten Straftaten x 100.000 : Einwohnerzahl). Dieser Wert erlaubt den Vergleich der Häufigkeit von Straftaten im Verhältnis zu anderen Zuständigkeitsbereichen und Ortsteilen innerhalb des Gebietes der PI.
Die Häufigkeitszahl beläuft sich für Dudweiler bei 23.666 Einwohnern nach den Saarbrücker Einwohnermeldedaten im Jahr 2019 auf 7.779. Dieser Wert liegt über der Vergleichszahl 6.031 für 2018 erheblich über den Werten der drei übrigen Kommunen im Zuständigkeitsbereich der PI. Die hiesige Polizeibehörde ist mithin in Dudweiler mit einem deutlich höheren Gefährdungspotential konfrontiert, zumal diese Zahl auch über der für das gesamte Saarland errechneten Häufigkeitszahl von 7.543 liegt. Andererseits bleibt Dudweiler mit diesem Wert noch deutlich hinter der Häufigkeitszahl für den Regionalverband Saarbrücken mit 9.706 zurück (Vgl. Landespolizeipräsidium, Stand und Entwicklung der Kriminalität im Saarland 2019, S. 66). Zudem weist der Bereich Dudweiler mit 57,6 % gegenüber dem gesamten Saarland mit nur 54,0 % eine erhöhte Aufklärungsquote (AQ) auf, die im Bereich der PI nur von den Zahlen für die Stadt Sulzbach (AQ: 58,7 %) übertroffen wird. Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch der Vergleich zu den entsprechenden Werten der übrigen Gebietsteile der Landeshauptstadt Saarbrücken und der dortigen polizeilichen Zuständigkeitsbereiche. Diese Zahlen liegen Dudweiler Blog aber nicht vor.