Vor 140 Jahren – Schweres Grubenunglück auf der Grube Dudweiler – Grubenabteilung Camphausen

(Gastbeitrag) Dudweiler Geschichtswerkstatt erinnert an die Nacht vom 17. zum 18. März 1885

„Das Erbe“, das uns der Saarbergbau hinterlassen hat, umfasst nicht nur die Erinnerung an eine prosperierende Industrie, ihre Bauten und ihre Technik, sondern auch an den gefahrgeneigten Arbeitsalltag der Bergleute und die Erinnerung an die vor allem deren Familien einschneidend treffenden Unglücksfälle auf den Gruben.  Eines der folgenschwersten Schlagenden Wetter unseres Raumes geschah 1885 in der Nacht vom 17. auf den 18. März gegen Mitternacht. Von der “Wetter- und Kohlenstaubexplosion” waren 228 Bergleute betroffen, von denen 180 ums Leben gekommen sind. Zu den tödlich Verunglückten gehörten auch 32 Bergarbeiter aus Dudweiler, 36 aus Herrensohr und drei aus Jägersfreude. Die weiteren Opfer des Unglücks kamen aus unterschiedlichen Orten des heutigen Saarlandes, zumeist aus Fischbach.

Da die Untersuchungsakte der Bergwerksdirektion Saarbrücken vom Saarländischen Landesarchiv in Saarbrücken auf dessen Homepage digital zugänglich gemacht worden ist, steht der interessierten Öffentlichkeit heute eine Vielzahl von Informationen über dieses Ereignis zur Einsicht zur Verfügung. Dort finden sich auch die Listen mit Daten der betroffenen Bergleute. Aufzurufen unter www.saarland.de/landesarchiv/DE/home .

Dort den Artikel „Landesarchiv digital“ suchen und den Zugangslink anklicken; in der Suchmaske über das Suchwort „Camphausen“ findet sich dann auch die digitalisierte Akte, die man über den DFG-Viewer aufrufen kann (Titel: Grubenunglück auf Grube Camphausen mit 180 toten Bergleuten am 17/18.03.1885 – Kontext: Justizsachen und Polizeisachen > Bergwerksdirektion Saarbrücken – Einrichtung: Saarländisches Landesarchiv – Signatur: BWD 74). Deren Inhalt ist allerdings nahezu durchgehend handschriftlich verfasst.

Die Beerdigungen der aus Dudweiler und Herrensohr stammenden Bergleute fanden am 20. bzw. 21. März 1885 vom Dudweiler Marktplatz aus statt. Ein später errichtetes Denkmal auf dem früheren Dudweiler Friedhof hinter der Christuskirche (Gelände oberhalb des heutigen Oberlinhauses, unterhalb der alten Friedhofsmauer zum Parkplatz der Katholischen Kirche St. Marien hin) zeugte bis in die 1950er Jahre von diesem Ereignis.

Hier eine Zeichnung dieses Denkmals, die Trudel Marx in ihrer Jugend angefertigt und der Dudweiler Geschichtswerkstatt überlassen hat.

Das aus demselben traurigen Anlass in gleicher Bauweise auf dem Friedhof in Herrensohr errichtete Denkmal hat sich dort bis heute erhalten. Foto unter : https://friedhoefe.saarbruecken.de/friedhoefe/friedhof_herrensohr.

Die Dudweiler Geschichtswerkstatt (kurz: DGW) ist eine Arbeitsgemeinschaft der Volkshochschule des Regionalverbands Saarbrücken, die jedermann zur Mitarbeit offen steht. Näheres unter:

www.dudweiler-geschichtswerkstatt.de

Autor: H. Sauer, DGW

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