Interview mit Heike Altpeter – Autorin aus Dudweiler

Heike Altpeter

Im Juli haben wir ein Interview mit der Autorin Heike Altpeter geführt. Die Autorin ist in einem sehr breiten Spektrum tätig und schreibt Reime, Sprüche, Gedichte, Gedanken, Erzählungen, Erotik, Reiseberichte und Kinderbücher.

Manche ihrer Geschichten spielen sogar in Dudweiler, daher freuen wir uns, sie heute hier vorstellen zu dürfen.


Guten Tag Frau Altpeter, schön, dass wir uns kennenlernen.

Guten Tag Herr Caspari, ich danke für das Interview.

Fangen wir mal ganz am Anfang an: Sie haben mir im Vorfeld bereits gesagt, dass Sie am 11.09.1959 in Dudweiler geboren wurden. Das heißt vermutlich im “Kloster”?

Ja ich kam in Dudweiler, im ” Kloster” – St. Josefs Krankenhaus, als Heike Regina Maria Kahn zur Welt. Zwei Heilige (Regina und Maria) hat es laut meiner Eltern bei mir schon gebraucht. Ich war klein, zierlich, hatte rote Haare und musste zur Freude meiner Eltern alle 2 Stunden gefüttert werden.

Ich habe ja auch das große Glück, Anfang des Jahres Vater geworden zu sein. Das mit dem regelmäßigen Füttern habe ich also auch gerade erlebt und mitgemacht. Sie sind in Dudweiler aufgewachsen, leben heute aber in Bischmisheim. Wie lange haben Sie denn in Dudweiler gelebt, bevor sie weggezogen sind?

Mal überlegen! Ich bin hier im Kindergarten gewesen, zur Schule gegangen. Ich wuchs mit der Begleitung der Naturfreunde Dudweiler auf. Daran habe ich noch viele schöne Erinnerungen. Nach der 8. Klasse fuhr ich morgens um 06.00 Uhr von der Post- Haltestelle aus nach St. Ingbert zur Sozialpflegeschule und machte dort meinen Mittleren Bildungsabschluss. Danach lernte ich in der Praxis Dr. Linke, Kinderärztin in Dudweiler. Meinen Berufsabschluss machte ich 1978 als Arzthelferin, heute medizinische Fachangestellte. Also ca. 20 Jahre.

Eine Ausbildung zur Arzthelferin, das heißt, das Leben als Autorin ist ihre zweite Karriere? Oder fing das schon früh auch als Hobby an?

Es ist meine zweite Karriere, wenn man so will. Früher hatte ich schon öfter mal kleine Reime geschrieben aber nur so zum Spaß. Aber so richtig ging es mit dem Schreiben erst vor ungefähr 9 Jahren los. Ich war damals gesundheitlich bedingt zu Hause und hatte Zeit. Mir gingen viele Dinge durch den Kopf. War das jetzt alles? Kommt noch was? Wo will ich hin? Was kann ich noch tun? Aus dieser Situation heraus träumte ich in einer Nacht so heftig, dass ich dachte ich würde im Kino sitzen und es würde ein Film laufen. Ich bin aufgestanden, habe mir Notizen gemacht. Dieser Traum hat mich den ganzen Tag über verfolgt. Nachmittags habe ich es meinem Mann erzählt. Der meinte dann: “Du hast doch Zeit und nichts zu verlieren. Setz dich und schreib. Wenn es was wird, dann machen wir ein Buch und wenn nicht hat es dir wenigstens gut getan.” So ist mein Roman ” Neben der Normalität” Teil 1 und 2 entstanden. Ich habe 3 Wochen zwischen 5 und 8 Stunden am Tag geschrieben. Ich habe vergessen zu essen, zu trinken oder zur Toilette zu gehen und bin jedes Mal erschrocken, wenn mein Mann von der Arbeit nach Hause gekommen ist. Nicht wegen Ihm, nein, weil ich schon wieder die Zeit vergessen hatte. Er hat nur gelacht und dann etwas gekocht.

Das klingt schwierig und anstrengend, aber offensichtlich mit einem Partner an der Seite, der sie wunderbar unterstützt. Sie schreiben ja auch Geschichten mit Handlungsort Dudweiler. Was verbindet Sie bis heute mit Dudweiler?

Das Gefühl von Heimat, wenn sich auch in Laufe der Zeit viel in Dudweiler verändert hat. Auch habe ich immer noch einige Schulfreunde / innen die ich ab und zu treffe. Dann reden wir über unsere Jugend, unsere Schulzeit, unsere Lehrer. Schauen uns manchmal alte Fotos an. Dann komme ich immer noch gerne zum Markt, der hier Dienstags und Freitags statt findet. Kaufe ein, bummele durch die Hauptstraße an den Geschäften entlang. Einige meiner Bücher habe ich hier in Dudweiler drucken lassen. In der Druckerei Pirrot. Von dem Kultur und Lese-Treff Dudweiler wurde ich Eingeladen um eine Lesung zu halten. Das waren ein paar schöne Stunden und eine schöne Erinnerung die bleibt.

Sie haben einen Roman geschrieben, der zum Teil in Dudweiler, auch in einem fiktiven Altenheim in Herrensohr spielt. Wieso diese Handlungsorte?

Ja, der Roman heißt “Kasdeya”. Das war mein 3. Roman, 284 Seiten,  den ich geschrieben habe. In Ihm erbt eine Junge Frau, Sarah Pfister, einen Esoterik- und Buchladen in der Fröschengasse, Saarbrücken. Mit diesem Erbe sind viele unerklärlich Ereignisse verbunden. Die Handlungsorte sind Bischmisheim, Saarbrücken mit dem St. Johanner Markt, dann Dudweiler und Herrensohr. Herrensohr liegt so etwas versteckt bei Dudweiler. Damals war ich öfter in Herrensohr zu Gast. Ein befreundeter Autor wohnte dort und “Kaltnaggisch” klingt doch schon mysteriös. Also habe ich mir ein Altenheim “Jacobus” direkt neben der Kreuzkirche ausgedacht. In diesem Altenheim sind sonderbare Dinge passiert.

Was inspiriert Sie zum schreiben?

Meine Träume, meine Fantasie, die Menschen, Begebenheiten oder nur die Frage: “Kannst du auch mal was über….. schreiben?” Manchmal habe ich auch nur was lustiges gesehen und dann fängt mein Kopf an zu rattern. So entstehen dann oft meine Reime.

Reime, Sprüche, Gedichte, Gedanken, Erzählungen, Erotik, Reiseberichte, Kinderbücher… das ist ein sehr breites Portfolio. Was würden Sie sagen, woher dieses sehr breite Spektrum kommt?

Nun, ich bin nicht mehr ganz so jung und habe schon vieles gesehen, erlebt, erfahren, ertragen. Deshalb ist mir nicht vieles fremd. Außerdem finde ich es langweilig immer nur das gleiche zu tun oder zu schreiben. Es gibt so viele Ereignisse und Situationen, die es wert sind darüber zu schreiben. Dann wäre da noch meine eigene Fantasie. Davon habe ich, glaube ich zwei Löffel mehr beim Suppe verteilen bekommen.

Was ist ihr aktuellstes Werk? Kann man das bereits erwerben, oder kommt es bald, wenn zweiteres, wann ist der Veröffentlichungstermin?

Mittlerweile bin ich stolze Oma von 5 Enkelkindern. Oscar 1 Jahr, Alessio 2 Jahre, Milan 6 Jahre, Noah 12 Jahre und Chiara 18 Jahre. Mein neustes Werk ist ein Kinderbuch. Es heißt “Emmi Maus vom Steinacker”. Dieses Buch ist im Handel als Hörbuch, E-Book und gebundene Ausgabe. Ein Kinderbuch mit vielen Geschichten und Bildern.

Erzählen Sie gerne ein paar Sätze, um was es sich dabei handelt.

Emmi ist eine von 5 Mäusekindern. Ihre Geschwister heißen: Joe, der Zweite, Lilli, die Dritte, Kati, die Vierte und Matz, der Fünfte und Jüngste. Zusammen sind sie die Wurzel-Bande.

„Alle kennen uns und wir helfen wo wir gebraucht werden“, sagt Emmi.

 Mit ihren Eltern Mama Elli und Papa Bert wohnen sie in einem Wurzelhaus auf dem Steinacker in Bischmisheim. Gemeinsam erleben sie den Alltag und einige Abenteuer mit ihren Freunden Friedolin, dem Spatz und Bussi, dem Bussard, Falki, dem Falken und Ulli, der Eule.

Es kommen dann nach und nach neue Freunde dazu, wie: Die Brüder Hirschkäfer, ganz tolle Musikanten, Rudi, das Eichhorn, Felix, das Pferd, Elsa und Berta die Kühe und Emil der Geißbock. Außerdem gibt es dann noch die Fam. Hoppel und Bruno, ein Hund mit Zipfelmütze. Es werden Abenteuer erlebt und Feste gefeiert.

Es geht um Familie und Freunde. Zusammen sind wir stark und Einer hilft dem Anderen.

Das klingt toll, das muss ich mir auch zulegen. Wo finden denn die Lesungen in Dudweiler statt, von denen sie sprachen? Gibt es demnächst Termine, die Sie unseren Lesern verraten möchten?

Zur Zeit habe ich leider noch keine weiteren festen Termine. Eventuell kommt im Herbst eine Lesung beim Blindenverein zustande und hin und wieder bin ich im Kultur und Lesetreff Brebach eingeladen. Über Anfragen zu einer Lesung würde ich mich sehr freuen. Schreiben macht Spaß! Aber die richtige Freude bringen die Leser und Zuhörer!

Falls Sie Termine in der Nähe haben, lassen Sie es uns auf jeden Fall gerne wissen, dann werden wir die hier im Dudweiler-Blog sowie im DudoPlaner bekannt geben. Vielen Dank auf jeden Fall für das Interview, es hat mir sehr viel Freude gemacht und ich freue mich schon auf die Lektüre und vielleicht auf einen baldigen Lesungstermin in Dudweiler.

Ich danke Ihnen für dieses tolle Interview und Ihre Zeit. Herzliche Grüße von mir an alle Leser und das Team des Dudweiler-Blogs.


Übrigens, falls ihr jetzt neugierig geworden seid, die Bücher von Heike Alpeter könnt ihr natürlich bei der Buchhandlung am Markt – Alban Sunde in Dudweiler bestellen.

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