Was einem in Dudweiler so auffällt – Ein alter Durchgang ist wieder sichtbar geworden

Ein neuer Metallzaun am Wasserwerk in der Saarbrücker Straße

Dudweiler Blog hat in der Serie der Dudweiler Geschichtswerkstatt über „Dudweiler Relikte“ unter der Überschrift „Der Handgriff am Dudweiler Wasserwerk“ bereits über den früheren Durchgang zwischen Wasserwerk und dem Gebäude mit dem Fitness-Zentrum berichtet. Der dort erwähnte Bretterzaun ist seit einiger Zeit entfernt und durch einen modernen Gitterzaun ersetzt worden.

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Dem damaligen Bericht ist (hier gekürzt) folgendes zu entnehmen:

„Manche Relikte kommen ganz unauffällig und unscheinbar daher. So ragt rechts neben der Straßenfront des historischen Dudweiler Wasserwerks in der Saarbrücker Straße oberhalb des metallenen Nivellierungspunktes ein kurzes, weiß gestrichenes Rohr in den Bürgersteig. Dort befindet sich ein etwas über mannshoher Bretterzaun, in dem das neben dem Sandsteinsockel des Wasserwerks befindliche Rohr verschwindet.

Das Rohr ist ersichtlich der Handgriff eines Geländers: Das Rohr des Geländers ragt ein ganz kurzes Stück waagerecht aus der Bretterwand heraus, verläuft dann in einer flachen Biegung leicht nach unten und endet nach der nach links gerichteten Biegung des Rohres um 180° in einem runden Knopf. Die Biegung nach unten folgt der unter dem Bretterzaun sichtbaren steinernen Trittstufe.

Zwar hat der so sichtbare Handgriff keine Funktion mehr, er zeugt aber weiterhin von dem früheren öffentlichen Weg in der dortigen Gebäudelücke der Saarbrücker Straße zwischen dem Wasserwerksgebäude und dem Gebäude des früheren Schuhhauses Woll.“

Bretterzaun und der “historische” Handgriff sind nun verschwunden. Dafür ist der Blick in den ehemaligen Durchgang und auf die Ostseite des unter Denkmalschutz stehenden Wasserwerks frei geworden. Ob die Stadtlandschaft durch diese “Vergitterung” mit Übersteigschutz gewinnt, bleibt dem ästhetischen Geschmack des Betrachters überlassen. Der Bretterzaun war darauf bezogen allerdings auch nicht gerade attraktiv, so doch irgendwie “urig”.

Neu

Der Abschluss der Lücke zwischen den beiden Gebäuden durch einen Metallzaun heutigen Standards entspricht dabei der ebenfalls in jüngster Zeit erfolgten “Einhausung” der südwestlich des Wasserwerks verlaufenden öffentlichen Verbindung zwischen Saarbrücker Straße und dem Parkplatz auf dem Dudoplatz. Optisch wird der Fußweg dadurch zwar eher öde – geschuldet ist diese Maßnahme allerdings offenbar dem Versuch, der in den letzten Jahren allerdings festzustellenden ständigen und leider sogar zunehmenden Vermüllung Herr zu werden.

Ein Korridor von Zäunen

Erfreulich für den Betrachter der Straßenfassade des Denkmals ist, dass die dort lange Jahre angebrachten beiden Schaukästen, deren Scheiben meist eingeschlagen waren, inzwischen verschwunden sind. Jetzt stören den Blick auf die durchaus attraktive Fassade nur noch die drei Schaltkästen. Die wird man wohl nicht so ohne Weiteres verlegen können. Vielleicht wäre zu prüfen, ob ihre Frontseite als Reklame- oder Infoträger – so etwa gerade an diesem Ort für die städtische Wasserversorgung o. ä. – dienen könnten, falls das erlaubt sein sollte.

Letzter Zustand mit Schaukästen
Fassade ohne die Schaukästen – aber noch mit seit langer Zeit zwecklos gewordenem Handlauf und Bretterzaun (rechts im Bild)

Fotos: Autor

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