“Es Kloschder” schließt 2025 – eine Zusammenfassung der Ereignisse

Frisch renoviert: Das Krankenhaus in Dudweiler

Nachdem 2014 die kontrovers diskutierte Schließung der Geburtenklinik in Dudweiler stattfand, ist es nun spruchreif: Das Dudweiler Krankenhaus, besser bekannt als “Es Kloschder”, schließt 2025 seine Pforten. Eine Zusammenfassung der Ereignisse.

Die aktuellste Info dazu vorab

Im September 2021 werden alle Fraktionen des Bezirksrates Dudweiler eine Resolution formulieren, um eine Zusage der cts über eine komplette Nachfolgenutzung nach Schließung des Dudweiler Krankenhauses zu sichern. Ein hiesiges Notfall,- bzw. Gesundheitszentrum am Standort des “Kloschders” ist derzeit zumindest denkbar. Eine wohnortnahe Gesundheits- und Notfallversorgung ist also noch nicht ganz vom Tisch.

Des Weiteren gibt es derzeit Überlegungen, in denen die Nachfolgenutzung im Rahmen des ISEK (Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte in der Städtebauförderung – daran arbeiten auch die HTW Saar, GWA Dudweiler, die DGW sowie die Kirchengemeinden mit – Dudweiler-Blog berichtete) begleitet wird.

Einsparungen sind schon lange ein Thema

Dabei sind Einsparungen in Bezug auf das St. Josef Dudweiler (Caritas Klinikum Saarbrücken) ein alter Hut; bereits 2011 sollte die Klinik Sparzwängen zum Opfer fallen, 2014 folgte die Schließung der über die Grenzen von Dudweiler hinaus bekannten Geburtenklinik. Nun im Frühjahr 2021 die offizielle Mitteilung, in der nicht öffentlichen Sitzung der Bezirksrates informierten die Geschäftsführer wie es zu der schon länger geplanten Erweiterung des Theresia Krankenhauses – Rastpfuhl und der Schließung des St. Josef Krankenhauses Dudweiler in 2025 gekommen ist.

Bürgerprotest

Protest gab es bisher in Form einer Unterschriftenliste (ca. 100 Unterschriften), die die Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Gabriele Ungers, an die Geschäftsführer Rafael Lunkenheimer und Heinz Palzer der CTS Krankenhausträgergesellschaft übergab (Dudweiler-Blog berichtete).

“Noch vor einem Jahrzehnt wurden für den Aus- und Umbau 14 Millionen Euro investiert, davon knapp 5 Millionen aus Steuermitteln. Wie es jetzt in 2025 weiter geht, ist ungewiss”, so Die Linke.

Auch eine Online-Petition gegen die Schließung besteht. 2175 Unterschriften zählt diese aktuell.

“Das Krankenhaus ist kein überflüssiger Luxus, es ist ein notwendiger und wichtiger Teil der Gesundheits- und Notfallversorgung in Dudweiler und im Umland und zudem beliebt bei den Patienten und ihren Angehörigen. Noch vor einem Jahrzehnt wurden für den Aus- und Umbau 14 Millionen Euro investiert, davon knapp 5 Millionen aus Steuermitteln. Jetzt soll das Krankenhaus dem Profit geopfert werden.

Gerade die Corona-Pandemie zeigt, was schief läuft im Gesundheitssystem – fehlendes und schlecht bezahltes Personal, Versorgungslücken in vielen Bereichen; Pharmakonzerne, die mehr als zuvor ihre Geschäfte mit der Gesundheit machen. Gesundheit ist ein öffentliches Gut und gehört in öffentliche Hand”, so der O-Ton der Petition.

Ein paar historische Fakten zum “Kloschder” (Quelle: DGW; Historische Beiträge aus der Arbeit der Dudweiler Geschichtswerkstatt, Band 14):

Am 20.08.1898 wurde der Grundstein für das Krankenhaus gelegt. Um eine finanzielle Grundlage zu schaffen, hatten die Ordensschwestern extra eine Hauskollekte im Regierungsbezirk Trier durchgeführt. Am 19.11.1899, dem Feste der Patronin der Heiligen Elisabeth, erfolgte die feierliche Einweihung des Hauses. Ursprünglich war “Es Kloschder” ein “Katholisches Kranken-, Waisen- und Altersversorgungshaus.

Im 1. Weltkrieg ab 1914 war das Krankenhaus in vollem Einsatz, um die Versorgung von Kriegsverletzten zu gewährleisten. Erst 1918 verließen die letzten Verwundeten das Krankenhaus. Die anschließende Zeit der französischen Besatzung ging ohne größere Schwierigkeiten an dem ortsgebundenen Krankenhaus vorüber.

1921 wurde der Heilige Josef als Schutzpatron für das Krankenhaus auserkoren. Dieser Name hat sich bis heute gehalten. Da der Platz durch Überbelegung nicht reichte, wurde eine Vergrößerung beschlossen. Eine Röntgenabteilung und eine Chirurgische Abteilung wurden dazu genommen.

1923 erfolgte die offizielle Bezeichnung als “St. – Josef – Krankenhaus”.

1928 wurde der Neubau der Kapelle eingeweiht.

1939 musste das Haus zu Anfang des 2. Weltkrieges geräumt werden, 152 Kranke und Pflegebedürftige wurden mit dem Zug nach Mitteldeutschland transportiert. 18 Schwestern betreuten mit Hilfe des Roten Kreutzes, so gut es eben ging, diese Patienten.

1941 konnte das Krankenhaus wieder normal eröffnet werden, nachdem der Waffenstillstand mit Frankreich 1940 stattfand und alle zurück in ihren Heimatort durften. 1941 wurde dann auch trotz bescheidener Mittel das 75-jährige Bestehen des Krankenhauses gefeiert.

Die Nachkriegszeit verlief zunächst mit wenigen finanziellen Mitteln für das Krankenhaus.

1953 eröffnete der in Dudweiler bekannte Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Braunberger eine Belegabteilung.

1959 konnten weitere Baumaßnahmen erfolgen. Das “Kloschder” war nun überall bekannt, auch durch den unermüdlichen Einsatz der Schwestern im Bereich Kindergärten usw..

1962 wurde ein moderner Anbau mit neuem Eingang realisiert, die Gesamtbettenzahl stieg auf 250. Das St. Josef Krankenhaus wurde zu einem der modernsten Häuser im Saarland (Sulzbacher Architekt Heinz Schick).

1971 gingen die Umbauarbeiten weiter.

1972 folgten eine Schwimmhalle, ein Bewegungsbad sowie eine Bettenreinigungszentrale.

1973 Durch Dr. Hans Schales wurde der Bereich Gynäkologie/Geburtshilfe zur Hauptfachabteilung mit überörtlichem Einzugsbereich. Aus der klösterlichen Mehrzweckeinrichtung wurde ein Stadtteil-Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung entwickelt.

1979 Einrichtung einer Intensivstation.

1986 Erweiterung durch die Anästhesie.

1991 wurden vier neue Operationssäle eingerichtet.

1995 erfolgten weitere Modernisierungsmaßnahmen.

2006 Eröffnung des Seniorenhauses St. Irmina.

2008 Abriss der Auffahrt, das Eingangsgebäude wurde komplett erneuert.

2010 war dies bereits fertig gestellt und das Krankenhaus wurde wesentlich attraktiver durch offene Galerie-Bauweise. Auch ein weiteres Stockwerk wurde auf das St. Irmina gesetzt und so Platz geschaffen für die Klinik für Psychosomatik, die vom Rastpfuhl nach Dudweiler verlegt wurde.

2011 erfolgte die Verbundklinik mit der Caritasklinik St. Theresia Saarbrücken-Rastpfuhl.

2025 ?

Related posts