Rückgang der Influenza- und Norovirus-Erkrankungen

(Pressemitteilung) Maßnahmen gegen Corona zeigen positiven Effekt auch bei anderen Erkrankungen

Das Gesundheitsamt des Regionalverbandes Saarbrücken verzeichnet einen deutlichen Rückgang der Meldungen von Grippe- (Influenza) und Norovirus-Erkrankungen in den letzten Monaten. Zwischen Oktober 2020 und März 2021 wurde nur zwölf Mal das Norovirus als Ursache für Magen-Darm-Erkrankungen festgestellt. Verglichen mit der vorangegangenen Saison ist dies ein Rückgang von rund 93 Prozent. Das Influenzavirus wurde in der gleichen Zeit, also von Oktober 2020 bis März 2021, überhaupt nicht nachgewiesen. Im vergangenen Jahr traten bis April noch 328 laborbestätigte Fälle auf und 2018 waren es noch 745 Meldungen.

Die Verbreitung des Norovirus unterliegt allgemein starken Schwankungen. Allerdings waren bereits die vergangenen Jahre relativ moderat verlaufen mit 381 Meldungen 2019 und 372 Meldungen 2018. 2017 war dagegen ein heftiger „Norowinter“ mit 535 bestätigten Fällen.

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo: „Die Ursachen für die geringen Meldungen sind vielfältig. Die Abstands- und Hygiene-Maßnahmen, die Kontaktreduzierungen und die hohe Grippe-Impfquote im Zuge der Corona-Pandemie, spielen aber eine entscheidende Rolle.“ Nach offiziellen Angaben der Arbeitsgemeinschaft Influenza beim Robert Koch Institut, sind alle Atemwegs-Erkrankungen mit dem Einsetzen der zweiten Welle, gegenüber den beiden Vorjahren, sehr stark rückläufig.

Gleichzeitig stiegen im vergangen Jahr die Fälle von Borreliose. Die bakterielle Infektionskrankheit wird hauptsächlich von Zecken übertragen. Gegenüber 2019 hat sich die Zahl der Nachweise von 38 auf 66 fast verdoppelt.

Dem vermehrten Aufenthalt im Freien ist auch der steigende Nachweis von Hepatitis E Viren und Erkrankungen geschuldet. Diese stiegen von 19 Fällen im Jahr 2018 auf jeweils 54 Fälle in den Jahren 2019 und 2020. Der hauptsächliche Übertragungsweg hierfür ist unzureichend gegartes Schweine- und Wildschweinfleisch sowie Erzeugnisse daraus.

Dem gegenüber wurde nur in sechs Krankheitsfällen 2020 Hepatitis A nachgewiesen. Damit halbierten sich die Meldungen im Vergleich zum Vorjahr. Die Krankheit tritt hauptsächlich in beliebten Urlaubsländern mit geringeren Hygienestandards auf und wird durch Schmier- oder Kontaktinfektion übertragen. Zum Schutz vor den Hepatitis A Viren, welche eine akute Leberentzündung verursachen können, gibt es aber eine Schutzimpfung.

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