(Pressemitteilung)Im August hat der Kulturausschuss der Landeshauptstadt die Zuschüsse für die Kulturszene beschlossen. Gleichzeitig wurden weitere Kultureinrichtungen im Zuge der Kompensation der Corona-Folgen aus einem eigenen Solidaritätsfond unterstützt. In diesem Sinne wurden die Einrichtungen somit als förderwürdig anerkannt. Inzwischen gab es mehrere Schreiben von Kulturschaffenden an die Landeshauptstadt mit der Forderung einer Ausweitung der Kulturförderung. DIE LINKE stimmt diesem Ansinnen zu. Dazu erläutert die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, Patricia Schumann:
„Es war richtig von der Stadt, zusätzliche Mittel zur Abmilderung der coronabedingten Belastungen für kulturelle Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Diese konnten bei Bedarf beantragt werden. Die Anerkennung des Bedarfs stellt aber zugleich eine Bescheinigung der grundsätzlichen Förderwürdigkeit der Einrichtungen dar, denn durch Corona wurden finanzielle oder gar existenzielle Probleme zwar auf der einen Seite zugespitzt, aber auch latent bestehende Probleme erst evident. Man könnte in diesem Zusammenhang auch sagen: Corona brachte es an den Tag.
Man darf und muss also die Frage stellen, warum die wegen der Corona-Folgen Begünstigten nicht auch außerhalb der Pandemie gefördert werden sollten. Zumal die Mittel für Kulturbetriebe und Kulturschaffende seit mittlerweile 20 Jahren in der LHS nicht mehr erhöht wurden.
Dass Kulturbetriebe auch außerhalb von Corona immer wieder zu kämpfen haben, zeigt sich doch schon an den letztlich bewilligten Fördersummen, die stets nicht unerheblich hinter den beantragten Mittel zurück bleiben. Wir dürfen den Kulturschaffenden unterstellen, dass sie mit den beantragten Finanzmitteln keinen Reibach machen, sondern lediglich ihre Kosten decken wollen, die meist sowieso sehr knapp bemessen und sehr knapp kalkuliert werden – teilweise geht es auch um die blanke Existenz. Es liegt auf der Hand, dass der Kulturetat – insbesondere für die freie Szene – deutlich erhöht werden muss.“
Unabhängig von der zukünftigen Höhe des Haushaltsetats für Kultur, so Schumann weiter, müsse aber seitens der Stadt auch an anderen Baustellen gearbeitet werden. So zum Beispiel beim Ausbau der Spielstätten-Infrastruktur. Eine freie Szene, so sie denn gewollt sei, sei auf entsprechende öffentliche Angebote angewiesen. Diese müssten allgemeinen Standards genügen.
„In oftmals weitaus weniger sinnvollen Situationen wird immer wieder gerne ein ‚runder Tisch‘ gefordert. Die Neugestaltung der städtischen Kulturförderung wäre hier einmal ein wirklich adäquater Anlass, eine solche Runde unter Beteiligung der Kulturschaffenden einzuberufen. Als Kulturstadt dürfte sich Saarbrücken außerdem durchaus auch einen Kulturbeirat leisten, der aus Vertretern der freien Szene sowie der etablierten Einrichtungen bestehen könnte.
Aus den Rundbriefen, die in der Stadt eingegangen sind, lässt sich ersehen, dass es eine Menge an Ideen gibt, über die es sich zu reden lohnte. Die Linksfraktion im Stadtrat würde es jedenfalls begrüßen, wenn in absehbarer Zeit ein konstruktives Gespräch – oder besser noch: regelmäßige Treffen – zwischen der Stadt und VertreterInnen der Kulturszene stattfinden könnten, um die zukünftige Kulturpolitik in Saarbrücken zu verbessern und zu gestalten. Denn Erhalt und Ausbau der urbanen Kunst- und Kulturszene ist von enormer Bedeutung für eine Landeshauptstadt. Beides ist gleichermaßen Garant, aber auch Ausdruck einer lebendigen, vielfältigen und lebenswerten Stadt”, so Schumann abschließend.