Ein Impuls aus christlicher Sicht in Zeiten der Krise – “Es ist nichts Erleuchtetes daran, dich zu ducken, …”

Die Tageslosung zum 6. Juni 2020 – Ein „Impülschen“ von dem Dudweiler Pfarrer Heiko Poersch

Die Tageslosung entstammt dem alttestamentlichen Prophetenbuch Daniel, Kapitel 3,33:

Wie groß sind Gottes Zeichen und wie mächtig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für.“

Der Hebräerbrief nimmt diesen bewundernden Ton auf und schreibt in Kapitel 12,28:

„Weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen.“

Von Daniel und anderen Menschen der Bibel lernen wir, dass es eine Autorität und Werte gibt, die unsere menschlichen übertreffen und kritisch hinterfragen. So wie Daniel mutig gegenüber dem babylonischen Gottkönig für seinen Glauben eingetreten ist, stehen heute weltweit Menschen auf, um für die Würde des ermordeten Afroamerikaners George Floyd und gegen weißen Rassismus zu demonstrieren.

Nelson Mandela, der selber 26 Jahre im Gefängnis saß, sagte bei seiner Antrittsrede als Präsident von Südafrika im Mai 1994:

“Unsere tiefgreifendste Angst ist nicht,
dass wir den Anforderungen nicht gewachsen sind.
Unsere tiefgreifendste Angst ist,
dass unsere Kraft jedes Maß übersteigt.

Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit
macht uns am meisten Angst.
Wir fragen uns, wie kann ich es wagen,
brillant, hinreißend, talentiert und fabelhaft zu sein?

Doch in der Tat, wie kannst du es wagen,
dies alles nicht zu sein?
Du bist ein Kind Gottes.
Wenn du dich klein machst,
erweist du damit der Welt keinen Dienst.

Es ist nichts Erleuchtetes daran, dich zu ducken,
damit sich andere Leute
in deiner Gegenwart nicht unsicher fühlen.

Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes,
der in uns ist, zu verwirklichen.
Und er ist nicht nur in einigen von uns;
er ist in jedem Menschen.

Und wenn wir unser eigenes Licht strahlen lassen
geben wir unbewusst den anderen Menschen
die Erlaubnis, dasselbe zu tun.

Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreit haben,
befreit unsere Gegenwart automatisch auch andere.”

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