Ein Impuls aus christlicher Sicht in Zeiten der Krise – Es wird lyrisch!

Die Tageslosung zum 3. April 2020 – Ein „Impülschen“ von dem Dudweiler Pfarrer Heiko Poersch:

“Zunächst Psalm 89, Vers 16: Wohl dem Volk, das jauchzen kann! HERR, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln. Und im Epheserbrief, Kapitel 5, heißt es in den Verse 8-9 Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Gott, das ist pure Liebesenergie, ein Licht, das alle Schatten verschwinden lässt.

Diesen Gedanken nehmen zwei Theologinnen mit wunderschönen Worten auf.

Reinhild Traitler schreibt:

Manchmal zerreißt eine Sehne mitten im Sprung,

die Kraft die uns getragen hat lässt uns fallen

und wir wissen nicht warum.

Manchmal versagt unsere Stimme mitten im Lied,

noch schwingt die Ahnung von einem Ton in unseren Herzen,

zitternd weil sich die Vollendung verweigert

und wir wissen nicht warum.

Manchmal machen wir das Bett wie jeden Tag,

ehe ein Windstoss durch das Zimmer fegt.

Die Wärme der letzten Nacht ist weniger als eine Erinnerung

und wir wissen nicht warum.

Manchmal gehen die Lichter aus mitten im Fest,

noch ist der Wein in den Krügen nicht geleert.

Aus der Umarmung der Liebe taumeln wir ins Dunkel

und wir wissen nicht warum.

Manchmal ist es als ob die große Hand einhält in der Bewegung,

wir sitzen erstarrt in der Mitte der Zeit.

Kein Wort des Trostes trägt in der Einsamkeit

und wir wissen nicht warum.

Wir wissen nicht was sich verwandelt aus einer Kraft in die andere.

Klingt jenseits des Liedes ein anderes Lied singen die Sphären das abgebrochene weiter ohne Bruch?

Werden wir noch einmal das Brot brechen und den Wein der Liebe trinken vertraut im milden Licht des Abends?

Werden wir uns die Tränen von den Wangen küssen

und das Fest feiern gekleidet in das lichte Kleid deiner neuen Welt?

Wir wissen es nicht.

Wir wissen es nicht!

Du weißt es!

Aus: Reinhild Traitler, „in den gärten der freiheit“, Zürich 1990, S. 551.

Und mit einem Segenswort von Katja Süß aus Koblenz starten wir in diesen Tag:

Gott, du Quelle des Lebens, du Atem unserer Sehnsucht, du Urgrund allen Seins.

Segne uns mit dem Licht deiner Gegenwart, das unsere Fragen durchglüht und unseren Ängsten standhält.

Segne uns, damit wir ein Segen sind und mit zärtlichen Händen und einem hörenden Herzen, mit offenen Augen und mutigen Schritten dem Frieden den Weg bereiten.

Segne uns, dass wir einander segnen und stärken und hoffen lehren, wider alle Hoffnung, weil du unserem Hoffen Flügel schenkst. Amen so sei es. So ist es. Amen.

Katja Süß, Koblenz”

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