Ein Impuls aus christlicher Sicht in Zeiten der Krise – Auf Liebe und Wertschätzung sind alle Menschen ansprechbar

Die Tageslosung zum 28. März 2020 – Ein „Impülschen“ von dem Dudweiler Pfarrer Heiko Poersch

Zunächst mit einigen Zeitungsmeldungen des gestrigen Tages. In Grand-Est, Italien und Spanien sind immer mehr Coronatote zu beklagen. New York ruft den Notstand aus und in Simbabwe, dem südafrikanischen Land, in dem sich der Dudweiler Arzt Hans Schales seit Jahrzehnten engagiert, kommen auf 18 Millionen Einwohner ganze eins, zwei, drei Intensivpflegebetten. Ja, Corona wird uns schlimm treffen, aber eine Katastrophe wird es mal wieder für die Ärmsten der Armen auf der Südhalbkugel dieses blauen Planeten!

Dazu scheinen die Worte der Losung nicht recht zu passen.

So heißt es in Psalm 147, Vers11: Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.

Und im neutestamentlichen Lehrtext aus Markus 3, Vers 35: Jesus spricht: Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.

Aber vielleicht liegt in der Besinnung auf die Nächstenliebe, die die Bibel immer wieder einfordert, einer der Schlüssel zur Überwindung der gegenwärtigen Krise. In meiner Zeitung steht auch, dass sich in Großbritannien innerhalb weniger Tage eine „Volksarmee der Güte“ formiert hat. 600.000 Freiwillige, die helfen wollen, das fahrlässig kaputt gesparte Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Die Einkäufe erledigen, entkräftete Krankenpfleger*innen ablösen und vielleicht das letzte Gebet sprechen.

Und bei der göttlichen Gütekraft, von der der Psalmbeter spricht, komme ich nicht umhin, an meine Studienkollegin Christina Brudereck zu denken. Eine biblisch inspirierte Mystikerin und Lyrikerin, die gegen alle Skepsis mit kindlicher Freude an Gottes Segenszusage für seine Schöpfung und an die Veränderungsfähigkeit des Menschen zum Guten festhält. Darum abschließend mit Schwester Christina: „Unser Land, unsere Kirche, Einrichtungen, Organisationen brauchen diese Lindgren, Langstrumpf- Energie. Göttliche, heilige Geistkraft. Damit wir kühn sind. Kühn und unbefangen. … Damit wir: Etwas Neues tun. Etwas Anderes. Die Leute aus dem Konzept bringen. Tabus brechen. Die Menschen überraschen. Beschenken. Mit ihnen teilen, was wir lieben. Das Geheimnis feiern. Gott vertrauen. Gott, der an uns glaubt. Uns faszinieren lassen. Von der Bibel auf andere Ideen bringen lassen. Kraft in Anspruch nehmen die über uns hinausgeht. Staunen, Anbeten, Tanzen, Teilen. Die Villa Kunterbunt. Sie ist für mich ein Ort der Gnade. Eine Truhe voller Goldstücke, die niemals leer wird. Ein Geschenk von Papa. Die untrügliche Gewissheit: Meine Mama im Himmel sieht mich. Von guten Mächten wunderbar geborgen machen wir die Welt widde, widde wie sie mir gefällt, mein Gott. Gnade. Gütekraft. Kunterbunt. Ort ohne Angst… Auf Liebe und Wertschätzung sind alle Menschen ansprechbar.“ (Christina Brudereck in: https://www.diakonie-mitteldeutschland.de/2015_impulstag_echt_zauberhaft_de.pdf)

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