Verein Wirtschaftsregion Saarbrücken (WiRs) e.V. berichtet: Cybercrime und die Folgen

(PRESSEMITTEILUNG) Angriffsszenarien und der effektive Umgang mit neuen Formen der Wirtschaftskriminalität

Rund 70 Prozent deutscher Unternehmen waren seit 2018 Opfer von Cybercrime. Der durch Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage in den Jahren 2017 und 2018 entstandene Schaden wird auf mehr als 43 Milliarden Euro geschätzt. Neun von zehn befragten Unternehmen rechnen mit einer Verschärfung der Bedrohungslage durch „Cyber-Kriminalität“. Dies ergab eine Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom aus dem Jahr 2018.*

Der Verein Wirtschaftsregion Saarbrücken (WiRs) e.V. veranstaltete deshalb am vergangenen Donnerstag einen Informationsabend mit dem Titel „Hilfe – ich wurde gehackt, und was jetzt?“. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Uwe Conradt gaben Experten und betroffene Unternehmen Einblicke in ihre Erfahrungen mit Cyber-Kriminalität und wie man den wirtschaftlichen Schaden begrenzen kann.

Dirk Frank, Vorstandsvorsitzender der WiRs e.V. und Geschäftsführer von IANEO Solutions thematisierte in einer Keynote den Angriff eines Verschlüsselungstroyaners auf sein eigenes Unternehmen. Sein Fazit: dieser Angriff konnte nur deshalb ohne größeren Schaden abgewehrt werden, weil das Unternehmen bereits im Vorfeld Schutzmaßnahmen ergriffen hatte. Die Systeme waren entsprechend ausgestattet und die Mitarbeiter für das Thema sensibilisiert.

Die Landesbeauftrage für Datenschutz und Informationssicherheit, Monika Grethel, beleuchtete die Rolle der Datenschutzbehörden bei Hackerangriffen. Sie analysierte die gesetzlichen Vorgaben und ermunterte Betroffene zum offenen Umgang mit Hackerangriffen gegenüber der Datenschutzbehörde. Peter Riga und Marc Oliver Schmitt von der „Zentralen Anlaufstelle Cybercrime – ZAC“ des Landeskriminalamtes schilderten die polizeilichen Möglichkeiten, um Hackern auf die Spur zu kommen und ihnen habhaft zu werden. Unternehmen sollten bei Hacker-Angriffen nicht aus falscher Scheu vor einer Strafanzeige zurückschrecken. Nur so könne diese besonders schädliche Form von Wirtschaftskriminalität aufgedeckt und verfolgt werden.

Einen Einblick auf effektive Schutzmaßnahmen aus Sicht der Forschung lieferte das CISPA Helmholtz Center for Information Security. Dr. Sven Bugiel vom CISPA zeigte den aktuellen Stand der Technik. Sein Vortrag wurde ergänzt durch eine Live-Demonstration der Sophos Ltd., in der Michael Veit demonstrierte, wie ein Angriff technisch abläuft und effektiv abgewehrt werden kann.

* Quellangabe: Bitkom Studienbericht „Spionage, Sabotage und Datendiebstahl – Wirtschaftsschutz in der Industrie“, S. 25, https://bit.ly/2KYC2U3

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