Stichwort Sauberkeit in Dudweiler

(Leserbrief)Statt für Sauberkeit zu sorgen, wird Schmutz und Unordnung von städtischer Seite sogar noch hergestellt. Schon seit Jahren zeigt sich immer deutlicher, dass der Wegfall der Eigenverantwortlichkeit durch die BvD (Dudweiler Sonderstatus) und die Verlagerung der Verantwortung nach Saarbücken dazu führt, dass sich in Dudweiler das öffentliche Leben zunehmend verschlechtert.

Ein typisches Beispiel ist die Pflege des öffentlichen Grüns, beispielsweise der Grünstreifen entlang der Beethovenstrasse. Um Kosten zu sparen, wurde der Pflegezyklus auf ein- , höchstens zweimal pro Jahr heruntergefahren. Die Konsequenz alles wuchert wild, so dass Fußwege teilweise  so überwachsen sind, dass sie kaum noch begehbar sind. Während private Anrainer, wie der Autor aus eigener Erfahrung erlebt hat, in vergleichbarem Fall von städtischer Seite schriftlich angemahnt wird, Ordnung herzustellen, hält sich die Stadt hier mehr als vornehm zurück und tut so gut wie nichts, oder verschlimmert die Situation sogar noch.

Aktuelles Beispiel kann man heute bzw. gestern in der Beethovenstrasse besichtigen. Gras und Hecken sind aufgrund des langen Pflegenotstands mehr als üppig gewuchert. Der Plausch mit der beauftragten Firma bringt es auf den Punkt: Pflegt man öfter, ist nicht nur der Aufwand (=Kosten) geringer und man könnte das Schnittgut sogar als Dünger liegen lassen, ohne es aufwendig beseitigen zu müssen, sondern es wäre vor allem das Stadtbild besser und vorzeigbarer. Was aber geradezu absurd anmutet, ist die Tatsache, dass die Firma zwar Hecken und Gras schneiden sollte, aber die Entfernung des geschnittenen Grases jemand anderes übernehmen solle. Und das Ganze auch noch vor einem Feiertag (Vatertag, ein klassischer Brückentag). Souveräne Koordinierung von städtischer Seite sieht anders aus. Und es kam, wie es kommen musste.

Nichts wurde noch am Mittwoch weggebracht. Statt dessen liegt ein Berg gemähten Rasens am Ende der Sackgasse voll auf der Strasse im Bereich des Wendehammers und bleibt sich zumindest über den Feiertag sich selbst überlassen. Der Heckengrünschnitt wurde der Einfachheit halber hinter die Hecken vor den Zaun zur Hauptstrasse geworfen, so dass es von der Gehwegseite nicht zu sehen ist. Kein Wunder, dass es mehr und mehr Schule macht, seinen Dreck einfach in den Wald zu werfen, wenn selbst die von der Stadtverwaltung beauftragten Firmen im Grunde nicht anders agieren. Was sind das eigentlich für Vorbilder. Ob am Brücken(Frei-)tag sich jemand zuständig fühlt, ist eher unwahrscheinlich, also bleibt es wahrscheinlich bis Montag oder wie in der Vergangenheit wird es gar nicht abgeholt. Vielleicht hoffen die Verantwortlichen, dass bis dahin Wind und Wetter ihre Arbeit übernommen haben und sich das Problem quasi in Luft aufgelöst hat. Bürgerinnen und Bürgern per Verordnung, teilweise unter Androhung von Ordnungsgeldern, zur Auflage zu machen, dass sie für Sauberkeit sorgen sollen, ihnen aber andererseits dann zusätzlichen Dreck vor die Tür zu werfen, ist eine glatte Unverschämtheit.

Alle diejenigen, die rund ums Haus alles in Ordnung gebracht hatten, sehen sich nun, und gerade vor einem solchen Tag, um den Erfolg ihrer Aufwendungen betrogen. Und das zum wiederholten Mal. Dass sich jetzt empörte Bürger mit recht beschweren wollen, ist klar, aber die zuständige Verwaltung ist ja geschlossen. Also wendet man sich an den nahe wohnenden Stadtverordneten, dem aber im Moment auch die Hände gebunden sind.

Man sieht aber an dem Beispiel ganz deutlich, wie gleichgültig der Verwaltungsspitze und allen voran der jetzigen Oberbürgermeisterin die Dudweiler Bürgerinnen und Bürger und ihr Stadtviertel wirklich sind. Im übrigen sieht es in den anderen Außenbezirken von Saarbrücken kaum besser aus.

Mit freundlichen Grüßen Dr. Volker Krämer

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