Dudweiler Relikte Folge 2 – März 2018

(Gastbeitrag) Betonträger von Hydrantenschildern

In einer kurz erläuterten Bilderfolge im Dudweiler Blog erinnert die Dudweiler Geschichtswerkstatt an einzelne in seinen Sammlungen und im Ortsbild des Stadtbezirks Dudweiler vorhandener Objekte und versucht solche „Kleindenkmale“ und Erinnerungsstücke zu dokumentieren. Dudweiler Blog hat berichtet.

Hierzu sachkundige Kommentare oder ergänzende Informationen zu erhalten, ist dabei ausdrücklich erwünscht – entweder über Dudweiler Blog oder zur E-Mail-Adresse: otto977@t-online.de

Jeder kennt aus dem öffentlichen Raum die rechteckigen weißen, rot-umrandeten Hydrantenschilder. Sie gehören zu den sog. Hinweisschildern zu Straßeneinbauten. Sie weisen auf Unterflurhydranten, also die unter dem Straßenniveau liegenden Wasserentnahmestellen aus dem Ortswassernetz hin. Die heute genormte Größe der Schilder beträgt 25 cm × 20 cm (Vgl. Wikipedia – Suchwort „Hinweisschilder zu Straßeneinbauten“ – Recherche vom 25.02.2018). Die Schilder bezeichnen die Lage des Hydranten im Bodenbereich vor dem Schild. Dem Wikipedia-Artikel ist auch die Systematik der auf den Schildern angebrachten Informationen zu entnehmen. Gegenüber den „alten“ Schildern ist die modernere Version in Kunststoff mit Steckelementen gestaltet – die einzelnen Informationsbestandteile sind daher veränderbar.

Foto 1  Foto 2

Diese Schilder finden sich zu Hauf an den Pfosten von Verkehrsschildern und an Mauern, oftmals auch an alleine für diese Beschilderung errichteten Pfosten als Träger, etwa in einem Rahmen aus hell-blau gestrichenen Stahlrohren, wie sie wohl aus den 1970er Jahren erhalten sind (Foto 2 – Rehbachstraße). Historisch interessant sind allerdings nicht die Schilder selbst sondern weiterhin vorfindliche Schilderträger aus Beton, wie sie heute nicht mehr gesetzt werden. Aus vergangenen Zeiten haben sich nämlich offenbar speziell für die Hydrantenschilder typische Träger aus Beton erhalten, von denen einige wenige jedenfalls in Dudweiler noch zu sehen sind. Diese tragen auf einer schmalen Standsäule von ca. 1,20 m Höhe einen rechteckigen Schildhalter, in Art einer schlichten Kartusche, deren vertiefter Innenraum das eigentliche Schild aufnimmt. An einigen Stellen in Dudweiler finden sich solche erhabenen rechteckigen Schildhalter auch ohne Standfuß an Hauswänden oder Mauern (Foto 1 – Scheidter Straße).

Foto 3 Foto 4 Foto 5

Von den beiden mit den Fotos 3 und 4 dokumentierten Beton-Schilderträgern, für die eine fachliche Bezeichnung von uns bisher nicht gefunden worden ist, ist der Betonträger zum ersten Foto mit seiner eher schlanken Ausformung mit Sicherheit das ältere Objekt (Straße Am Gegenortschacht vor den unter Denkmalschutz stehenden Beamtenhäusern), während der massivere Träger zum zweiten Foto (allerdings ohne das Schild) in der Gartenstraße wohl eher als Typ aus den 1950er Jahren gelten kann. Einen interessanten Anblick bietet der Träger zu Foto 5 (Im Scheuergarten).

Literatur

– zur Dudweiler Wasserversorgung: Hartmann, Erich, Wasser- und Energieversorgung in Dudweiler, in: LHS Saarbrücken – Stadtbezirk Dudweiler (Hrsg.), Dudweiler 977 – 1977, Saarbrücken 1977, S. 40; Sauer, Helmut, Dudweiler Denkmäler – Teil 1, Historische Beiträge aus der Arbeit der Dudweiler Geschichtswerkstatt, Band 12, 2012, S. 68 ff., m. w. N.

– zu den oben erwähnten Straßen: Jakobs/Sauer/Wahl, Hrsg. Dudweiler Geschichtswerkstatt, Dudweiler Straßenlexikon, 2017

Fotos H. Sauer

Die Dudweiler Geschichtswerkstatt ist eine Arbeitsgemeinschaft der Volkshochschule des Regionalverbandes Saarbrücken – VHS in Dudweiler, die jedermann zur Mitarbeit offen steht. Weitere Informationen und Hinweise zu den Publikationen unter: www.dudweiler-geschichtswerkstatt.de

Related posts