Dudweilerin kandidiert für den Bundestag

Haushaltsdebatte im Bundestag (Foto: Deutscher Bundestag, Marc-Steffen Unger)In einem Monat wird der neue Bundestag gewählt. Ganz weit oben auf den Landeslisten der saarländischen Parteien steht dabei auch eine Politikerin aus Dudweiler: Gabriele Ungers. Sie tritt für die Linkspartei und kandidiert direkt hinter Spitzenmann Thomas Lutze auf Platz Zwei der Landesliste.

Was bei den großen Parteien CDU und SPD eine sehr aussichtsreiche Position für den Einzug ins höchste deutsche Parlament ist, dürfte bei der Linkspartei in ihrer derzeitigen Verfassung allerdings nicht reichen. Zwar haben bei der letzten Wahl 2009 mit Oskar Lafontaine und Thomas Lutze zwei Kandidaten über die Landesliste den Sprung nach Berlin geschafft, heute sind die Vorzeichen aber ganz andere.

Lafontaine kehrt Saarland im Wahlkampf den Rücken

Das jahrelange Zugpferd der saarländischen Linken, Lafontaine, hat sich mit Mitgliedern seines Heimatverbandes überworfen. Wahlkampf im Saarland mit Lafontaine? Findet nicht statt. Stattdessen geht er in Nordrhein-Westfalen für seine Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht auf Stimmenfang.

Hinzu kommt, dass selbst eingefleischte Mitglieder ihrer Partei, beziehungsweise dem Spitzenkandidaten Lutze, derzeit die Gefolgschaft versagen. So wollen nach einem Bericht der Saarbrücker Zeitung die Sulzbacher Linken keinen Wahlkampf für Lutze machen.

Ungers profitiert von Querelen bei Listenaufstellung

Bei der Listenaufstellung für die Bundestagswahl hatte sich die innerparteiliche Zerissenheit ganz deutlich gezeigt: Turbulenzen bei der Wahl und bei der Auszählung – letztlich musste die Wahl wiederholt werden. Landete nach dem ersten offiziellen Ergebnis noch die Bundestagsabgeordnete Yvonne Ploetz auf Listenplatz Eins, ergab eine erneute Auszählung: Eigentlich hat Lutze gewonnen. Bei der darauf hin neu anberaumten Wahl setzte sich Lutze gegen Ploetz durch. Die trat dann gar nicht mehr für Listenplatz Zwei an. Gabriele Ungers profitierte.

Auch wenn die Partei in den aktuellen Umfragen deutlich hinter ihren Ergebnissen aus 2009 zurückliegt, dürfte der 22. September auf jeden Fall ein spannender Abend für Ungers und ihre Dudweiler Linken werden.

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