Auch ohne Sonderstatus nach vorne schauen

Entwurf eines Dudweiler Ortsschildes
Entwurf eines Dudweiler Ortsschildes
Für ein starkes Dudweiler

Die zurückliegende Woche war eine der bedeutendsten in der Dudweiler Geschichte – leider nicht im positiven Sinne. Mit dem Beschluss des Stadtrates wird der Sonderstatus der Dudweiler Bezirksverwaltung nach fast 40 Jahren 2014 aufgehoben – gegen den Protest engagierter Bürger, Kaufleute und des Bezirksrates. Die Reaktion darauf darf aber nun nicht sein, den Kopf in den Sand zu stecken – im Gegenteil.

So wurde der Sonderstatus ja auch mit der Begründung abgeschafft, alle Saarbrücker Bezirke gleich zu behandeln. Nun muss Dudweiler darauf pochen, dass das eingehalten wird: So darf es zum Beispiel beim Gemeinwesenprojekt nicht nur bei einer “Absichtserklärung” des Stadtrates bleiben. Denn während alle Saarbrücker Stadtteile mit sozialen Brennpunkten bereits eine solche Einrichtung haben, steht Dudweiler ohne dar. Da muss dringend gehandelt werden.

Nicht nachgeben in der Bäder-Diskussion

Auch sonst darf die Kampfeslust der Bevölkerung nicht erlahmen: Denn schon in wenigen Wochen wird die Diskussion um die Saarbrücker Bäderlandschaft entbrennen – und auch hier wird Dudweiler mit seinen derzeit noch zwei Bädern sicherlich wieder im Mittelpunkt der Kürzungspläne stehen. Der letzte Angriff auf das Freibad konnte noch abgewehrt werden, dieses Mal wird es sicherlich schwieriger.

Dabei ist das Dudweiler Freibad für viele in der Bevölkerung eigentlich alternativlos: Zwar gibt es mit dem “blau” in St. Ingbert eine schöne Badeoase, die Anbindung dorthin im öffentlichen Personennahverkehr ist aber alles andere als gut. Sulzbach hat sein Freibad bereits geschlossen, nach Quierschied ist es mit dem Bus derzeit ebenfalls eine halbe Weltreise. Am besten gelegen ist da noch das Saarbrücker Totobad – aber auch dorthin ist man ein gutes Stück unterwegs.

Und eines muss klar sein: Von einem Protestzug mit 150 oder auch 300 Menschen wird sich ein Saarbrücker Stadtrat nicht umstimmen lassen, wenn einmal eine Entscheidugn gefasst ist – zumal auch die anderen Bezirke sicherlich mit Zähnen und Klauen für den Erhalt ihrer Bäder kämpfen werden.

Neue Chancen ohne Sonderstatus und hauptamtlichen Bürgermeister

Aber es ist nicht alles schlecht – denn die Zukunft ohne hauptamtlichen Bürgermeister bietet auch Chancen: Denn erstmals seit knapp 40 Jahren wird “der erste Bürger” kein von der Stadt gestellter hoher Verwaltungsbeamter sein, sondern ein aus der Mitte des Bezirksrates gewählter Vertreter. Bereits jetzt sollte die Suche nach einem geeigneten Kandidaten beginnen, jemand, der mit Herzblut und Engagement die Dudweiler Interessen vertritt, der sich von Saarbrücken nicht den Mund verbieten lässt und der Dudweiler nicht nur “verwaltet”, sondern wieder voranbringt. Es sollte auch jemand sein, der den Kontakt zu den anderen Stadtteilen sucht, um gemeinsam die Außenbezirke zu stärken. Ohne “Sonderstatus” dürfte man hier eher offene Türen einrennen.

City das Gesicht, Dudweiler das Hirn?

Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Peter Bauer, (und vermutlich für viele andere Stadträte) ist die City aktuell “das Gesicht” von Saarbrücken. Welches Körperteil Dudweiler in diesem Bild repräsentiert, darf sich jeder selbst ausmalen. Mit einem geeigneten Bezirksbürgermeister-Kandidaten könnte Dudweiler aber “zum Hirn” der Stadt werden … oder zumindest zur Faust, die mal auf den Tisch klopft und sich nicht alles gefallen lässt.


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