Gut gebrüllt – schlecht geschrien

Vertreter der Marktschreier-Gilde zu Gast in Dudweiler (Foto: T.Braun)
Vertreter der Marktschreier-Gilde zu Gast in Dudweiler (Foto: T.Braun)
Vertreter der Marktschreier-Gilde zu Gast in Dudweiler (Foto: T.Braun)

Die “Marktschreier” waren am Wochenende wieder in Dudweiler – und zumindest die Vorankündigung in der Pressemeldung lies erahnen, dass es schön laut hergehen würde. Im Vorfeld hatten sie ordentlich die Werbefahne geschwenkt – in dem Sinne also “gut gebrüllt”. Grund genug, also auch für mich mal vor Ort vorbeizuschauen.

Der erste Eindruck: Die “schreien” ja gar nicht die ganze Zeit, sondern unterhalten ihr Publikum mit Mikrofon und Boxen an den Außenwänden der Verkaufswagen. Und die Unterhaltung lies auch etwas zu wünschen übrig – drei schwulenfeindliche Witze am laufenden Band; da hatte ich meiner Nichte im Kindergartenalter, die mit mir unterwegs war, einiges zu erklären. Und eigentlich wollte ich ihr mit dem Besuch des “Schreimarktes” mal ein etwas außergewöhnliches Ereignis bieten.

Gut – außergewöhnlich war es dann ja doch, aber nicht in dem Sinne, den ich mir erhofft hatte. Und den Spruch “da mache ich noch ‘ne schöne dicke Schinkenwurst dazu” von Wurst-Achim konnte ich nach der fünften verkauften Tüte auch nicht mehr hören.

Auch die zahlreichen Markstände mit Billigprodukten, die den Platz rund um die Marktschreiergilde füllten, konnten meine Laune nicht mehr wirklich heben. Mein Fazit: Ich brauche das Geschrei nicht mehr …

Haben Sie die Marktschreier auch besucht? Wie war Ihr Eindruck? Nettes Verkaufsgeplänkel, absolutes Highlight oder zum Wegschreien? Schreiben Sie uns Ihre Meinung …

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5 Thoughts to “Gut gebrüllt – schlecht geschrien”

  1. christine montag

    Ich finde die “Aktion Marktschreier” auch sehr fragwürdig. Als die Schreihälse das erste Mal auf dem alten Markt gastierten, wurde es noch gut angenommen, denke ich.
    Aber jetzt hat man genug von den flachen, teils unter die Gürtellinie gehenden Witzchen, um die Waren an den Mann zu bringen.
    Und was sollen die anderen Stände rundrum? Alles Plunder und Billigklamotten! Wer braucht das?

  2. Maz

    wie üblich sind solche vvranstaltungen dann im monat wenn keiner geld hat. siehe kirmes.

    solche events muss man für den monatsanfang planen. dann haben die menschen etwas geld in der tasche und gehen eher hin.

    aber diesen mist braucht jetzt wirklich keiner.

  3. Brüllwürfel

    das war ja vor 10 Jahren vielleicht noch lustig, aber so inflationär wie die jetzt in jedem Kuhdorf auftreten, ist es langweilig. Am Sonntag haben die “Schreihälse” lieber am Bierstand rumgelungert als zu verkaufen.
    Tja und die “Billigfuzzys” nebendran waren wohl das Salz in der Billigtruppe.

  4. Netzagent

    Wie “Brüllwürfel” schon schrieb: ich hab die Marktschreier auch öfter am Bierstand gesehen als im Verkaufsstand. Man sollte feste Zeiten für die Schreierei festlegen, dann kann jeder Interessierte für sich entscheiden ob und wann er kommen will.
    Fazit: Man muss aber nicht dabei gewesen sein!

  5. Claudia Wiesemann

    Wir waren am Samstagnachmittag da und fanden es es nur schlimm…wo waren die restlichen Marktschreier abgeblieben?, der mit den Pflanzen, der mit dem Obst und der mit den Nudeln? Dafür die Billigwaren! Schlimm, da brauche ich auch keinen Monatsanfang, wir haben nicht’s gekauft und sind anschließend in die Stadt zum shopping gefahren.

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