Dudweiler Jahresrückblick

Der Jahreswechsel steht kurz bevor, sämtliche Fernsehsender haben ihre aufwändigen Jahresrückblicke bereits gesendet. Auch für uns Zeit, einmal zurückzuschauen, was die Menschen in Dudweiler bewegt hat. Auch wenn uns alle sicherlich auch interessiert, wenn etwas “Weltbewegendes” passiert, so richten wir den Blick vor allem vor die eigene Haustür.

Der Fukushima-Schock und die dadurch eingeleitete Energiewende sowie die Euro-Krise überstrahlten die bundespolitische Berichterstattung. Im Saarland sorgten die Wahl der neuen Ministerpräsidentin und der Bauskandal um den Vierten Museumspavillon für ausreichend Gesprächsstoff. Aber auch direkt vor unserer Haustür war einiges los: Parkplatznot, Autos in der Fußgängerzone, die “Rettung” der Dudweiler Frauenklinik und die große Zahl von Leerständen in der Innenstadt waren Dauergesprächsthemen. Und immer noch nicht abgeschlossen ist der Fall des Sexualtäters, der an der Uni und in Dudweiler sein Unwesen treibt. Ein lokaler, kommentierter Rückblick von Thomas Braun:

Dezember: Triebtäter in Dudweiler
Der Überfall auf eine Studentin an der Saarbrücker Uni und die versuchte Vergewaltigung haben bundesweit für Aufsehen gesorgt, sogar ein Kamerateam von RTL Punkt 12 war vor Ort und hatte über den Fall berichtet. Nach der Veröffentlichung eines Fahndungsfotos, dass sich in rasender Geschwindigkeit im Internet verbreitete, stellte sich der mutmaßliche Täter selbst. Seine Freundin hatte ihn auf einem der Fotos erkannt. Beim Verhör gestand der 23-Jährige insgesamt 16 Übergriffe auf Frauen in Uni-Nähe und in Dudweiler.

November: Der Castor rollt durch Dudweiler
Auch im November spielte Dudweiler bundesweit eine Rolle – oder zumindest die Bahngleise, die durch Dudweiler führen. Darüber rollte der Castortransport mit deutschem Atommüll, der im französischen LaHague aufbereitet wurde und dann nach Gorleben gebracht wurde. Anders als am Zielort hielten sich hier auf der Durchreise die Proteste allerdings sehr im Rahmen.

November: Ein Lichtblick
“Only bad news are good news” heißt eine alte Nachrichtenweisheit. Schön, dass es im wahrsten Sinne des Wortes “Lichtblicke” gibt, die dieser Weisheit entgegenstehen. Allen voran die Dudweiler Lichtblicke, die nach einer total verregneten Aktion 2010 in diesem Jahr wieder die Menschenmassen ins Dorf lockte. Das ist der Anblick, den nicht nur die Dudweiler Geschäftsleute lieben, sondern auch wir als Blogbetreiber: Ein lebendiges, blühendes, von Menschen wimmelndes Dorf. Ein “Lichtblick” …

Oktober: Oberbürgermeisterwahl in Saarbrücken
Wenig Licht, stattdessen viel Schatten: So könnte das Fazit der OB-Wahl in Saarbrücken lauten, zu dem auch die Dudweilerer an die Wahlurnen gerufen waren. Dem Ruf waren nur wenige gefolgt – sei es aus Desinteresse oder Politikverdrossenheit. Das wirft ein schlechtes Licht auf die Politker in unserem Land, aber auch ein schlechtes Licht auf das Demokratieverständnis hierzulande.

Oktober: Und doch noch einmal gute Nachrichten
Wer suchet, der findet – die guten Nachrichten: Zum Beispiel, dass die Patienten überdurchschnittlich zufrieden mit ihrem Aufenthalt im “Kloschder” sind. Oder dass der Ausbau der Kindertagesstätten weiter voran getrieben wird – im Oktober gab es den Spatenstich für die neue KiTa in Jägersfreude. Erfreulich war auch die Nachricht, dass der ehemalige REWE/Accord nicht lange leer gestanden hat. Schon kurz nach der Schließung des alten Markts wurde am gleichen Ort ein neuer Vollsortimenter eröffnet.

September: Jetzt gehen die Poller hoch
Was lange währt, wird endlich gut – oder auch nicht. Nachdem die Fußgängerzone und auch der Marktplatz zunehmend mit Autos bevölkert waren, wurden die Zufahrtsschranken und Poller installiert bzw. Instand gesetzt. Nun ist das Dorf wieder größtenteils autofrei – und die Diskussion über Parkalternativen in Zentrumsnähe vertagt.

September: Kein Spaß im kühlen Nass
Es ist schön, dass wir in Dudweiler noch ein Freibad haben – nur wirklich viel genutzt wurde es in diesem Jahr nicht. Regen, Regen und nochmal Regen verdarben den Schwimmern den Spaß und dem Freibad die Saisonbilanz. Dabei war das Jahr 2011 in seiner Gesamtheit viel zu trocken und  zu warm.

August: Armutszeugnis Dudweiler Kirmes
Wenige Stände, wenige Fahrgeschäfte, wenige Besucher – ingesamt viel zu wenig: die Dudweiler Kirmes ist nicht mehr das beliebte Volksfest, was es in früheren Jahrzehnten vielleicht noch war. Geht die Entwicklung so weiter, werden wir schon in ein oder zwei Jahren überhaupt keine Kirmes mehr in Dudweiler haben.

Juni: Gut besuchtes Park- und Lichterfest
Es gibt sie noch in Dudweiler … die Feste, die Menschen anlocken. Auch wenn das traditionelle Parkfest des Männerchores Harmonie in den letzten Jahren stetig zusammengeschrumpft ist, hat es überlebt und auch in diesem Jahr wieder regen Besucherandrang gehabt. Und das, obwohl nach 13 Jahren ZsaZsa-Kult ein neuer Act das Samstagabend-Programm gestaltete. Das Gunni Mahling Showensemble feierte einen gelungenen Einstand. Man darf gespannt sein, wie viele Jahre sie nun die Parkbesucher begeistern werden.

April – Juni: Diskussionen um’s “Kloschder”
Man kann es schon als Schockmeldung für viele Dudweilerer bezeichnen, was da im April die Runde machte: Die hochgelobte Geburtsstation im Dudweiler Krankenhaus sollte dicht gemacht werden. Es folgten Protestaktion, Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen. Die Fraktionen im Dudweiler Bezirksrat veröffentlichten eine gemeinsame Resolution und es wurde wahrscheinlich so manches Gespräch hinter verschlossenen Türen geführt. Am Ende das erfreuliche Ergebnis: Die Geburtsstation bleibt, schrumpft aber erheblich zusammen. Jetzt heißt es, eine Auge darauf zu behalten, dass sie nicht irgendwann doch wegrationalisiert wird.

Mai: Die Saarbrücker Straße wird umgebaut
Die Saarbrücker Straße in Richtung Jägersfreude soll ein neues Gesicht bekommen. Mit Bäumen, kleinen Parkbuchten und einem neuen Fußweg-Belag soll die ehemalige Hauptverkehrsstraße zur beruhigten Zone werden. Die Kosten dafür sollen aber zumindest zum Teil die Hausbesitzer tragen. Und die wollen mitreden. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

April: 10 Dinge, die ein Dudweilerer getan haben sollte
Es war schon erstaunlich, mit viel Eifer und Lokalpatriotismus mancher Dudweilerer an die Fragestellung herangegangen ist: Was sollte ein echter Dudweilerer schon einmal getan haben? Die Antworten waren recht eindeutig: Abgesehen vom Besuch der großen Dudweiler Sehenswürdigkeit, dem Brennenden Berg, standen vor allem Kenntnisse über Kult-Kneipen und -Feste im Stadtgebiet im Vordergrund.

März: Dudweiler-Blog erblickt das Licht der Welt
Im März erschienen auf dem Blog die ersten Artikel. Am meisten Beachtung fanden in der Startphase aber vor allem die Fotos diverser Fastnachtsveranstaltung. Seit der Gründung des Blogs waren über 25.000 Besucher auf unseren Seiten und klickten sich insgesamt über 50.000 Mal durch unsere mehr als 200 Artikel. Für uns erfreulich: Noch höher als die Anzahl der Artikel lag die Zahl der Kommentare.

Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auch 2012 weiterhin treu bleiben und hoffen auf eine rege Beteiligung wie im vergangenen Jahr.

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