Dudweiler Schützengesellschaft 1857 krempelt die Arme hoch: neuer Vorstand kämpft um Fortbestand des 160-jährigen Vereins

(Pressemitteilung)Die Dudweiler Schützengesellschaft 1857 hat viele historische Bewegungen überstanden. Im Gründungsjahr von acht Dudweiler Bürgern ins Leben gerufen, wurden die ersten Schießübungen noch unter primitiven Bedingungen durchgeführt.

 Foto: Vorstand 1898, Vereinsarchiv
Foto: Vorstand 1898, Vereinsarchiv

In den Boden gerammte Pfosten mit Ginsterzweigen als Markierung dienten als  „Abschuss“-Stelle. Die Scheibe wurde im Gelände aufgestellt, die Schießbahn durch rote Fahnen erkennbar gemacht. Bald wurde der „Abschuss“ überdacht und die steigenden Mitgliederzahlen verwandelten das Schützenhaus in ein Fachwerkgebäude mit Keller. Im Jahr 1912 wurde die großzügige Schießhalle um ein Wirtschaftsgebäude mit Gaststätte, eine Wohnung für den Schützenwirt und ein Büchsenzimmer erweitert. In den Kriegswirren beider Weltkriege kehrte erzwungene Ruhe ein. Denn nach Kriegsende war der Schießsport verboten. Doch immer wieder fanden sich Schützenkameraden, die die Ärmel hochkrempelten, um den Sportbetrieb wiederzubeleben. Nach dem zweiten Weltkrieg traten zahlreiche Jungschützen auf den Plan und sportliche Erfolge blieben nicht aus:

Der Dudweiler Schütze Ludwig Gräf nahm 1952 an der Olympiade in Helsinki und 1955 an der Europameisterschaft in Bukarest teil. Schütze Ralf Schumann gewann 1988 in Seoul die Silbermedaille in der Disziplin „Olympische Schnellfeuerpistole“ und 1992 in Barcelona in der gleichen Disziplin die Goldmedaille. Schumann war bis 1992 mit der Schnellfeuerpistole Weltmeister, 14-maliger Weltcupgewinner und dreifacher Europameister. Seit den 50er Jahren bildete sich der Aufwärtstrend der Mitglieder schlichtweg in der Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten durch die Erweiterungen an der Schießanlage ab.

Neue technische Entwicklungen, geänderte Ansprüche und gesetzliche Auflagen zwingen auch heute ständig dazu, den Erfordernissen baulich gerecht zu werden. Sicherheit und Lärmschutz stehen an erster Stelle.

Derzeit meistert der Verein erneut eine kleine Krise: Die Amtszeit des vorangegangenen Vorstandes war  im Sommer 2017  beendet, hierzu tagte im Juni 2017 eine Generalversammlung ohne Neuwahl. Damit war der Verein führungslos. Doch es fand sich eine Gruppe von Mitgliedern zusammen, um bei der außerordentlichen Generalversammlung am 14. Oktober 2017 einen neuen Vorstand zu wählen, der seither in Erscheinung tritt und in traditioneller Manier die Ärmel hochkrempelt.

Foto: Iris Maurer, Abgebildete: v.l. Thomas Schmidt, Stefan Allenbach, Benito Verre, Thomas Püschel, Thomas Blaskewitz, Michael Meng und Anne Allenbach.
Foto: Iris Maurer Abgebildete: v.l. Thomas Schmidt, Stefan Allenbach, Benito Verre, Thomas Püschel, Thomas Blaskewitz, Michael Meng und Anne Allenbach.

Denn bis Mitte Dezember muss dem zuständigen Ministerium ein Konzept vorgelegt werden, in dem sichtbar wird, dass der Verein den Auflagen Rechnung trägt. Diese nämlich drängen zu baulichen Maßnahmen zu den Stichworten Schallschutz, Dämmung und Belüftung. Dann gewährt das Ministerium der Gesellschaft Zeit zum Umbau bis Sommer 2018. Denn dann müssen die auflagengemäßen Veränderungen umgesetzt  sein, sonst droht der Gesellschaft, die dieses Jahr 160. Geburtstag feiert, das Aus.

Die Umbauten bedeuten außerdem einen hohen finanziellen Aufwand, der ohne die Unterstützung von Sponsoren schwierig zu bewältigen ist. Da die Schützengesellschaft über interessante Werbeflächen, sowohl im Bereich Innenausbau, als auch Öffentlichkeitsarbeit verfügt, ist die Anbahnung einer strategischen Partnerschaft mit Sponsoren sehr erwünscht. 

 

 

 

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