Ludwig Harig: Weltpoet aus Sulzbach

(Pressemitteilung)Bildungsminister Ulrich Commerçon und SR-Intendant Prof. Thomas Kleist stellen Film über den Schriftsteller Ludwig Harig vor – eine Produktion des Landesinstituts für Pädagogik und Medien.

Der Roman „Weh dem, der aus der Reihe tanzt“ von Ludwig Harig ist in den saarländischen Schulen Pflichtlektüre für die Abiturienten im Schuljahr 2017 /2018. Damit hat die Landesfachkonferenz Deutsch das Werk eines bedeutenden Autors, der weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus bekannt wurde, gewürdigt. Ulrich Commerçon, Minister für Bildung und Kultur, begrüßte diese Entscheidung und wies darauf hin, dass die saarländischen Abiturienten dadurch ein „sehr reiches, vielgestaltiges und spannendes literarisches Oeuvre“ kennenlernen werden.

Das Landesinstitut für Pädagogik  und Medien hat vor diesem Hintergrund das zweiteilige  Filmprojekt „Ludwig Harig“ auf den Weg gebracht.

Der erste Teil mit dem Titel „Weltpoet aus Sulzbach“ ist nun fertig gestellt und wird am Dienstag, 29. September 2015, um 15.00 Uhr, im Beisein von Minister Ulrich Commerçon und Professor Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks, im Filmhaus Saarbrücken vorgestellt.

Weitere Informationen:

Auch die beiden Filmautoren, Prof. Dr. Karl Prümm und Herbert Stang, werden anwesend sein und für ein Werkstattgespräch zur Verfügung stehen. „Nach den ‚Literarischen Spaziergängen durch Saarbrücken‘ hat unser Lehrerfortbildungsinstitut damit ein weiteres speziell auf die Schulen zugeschnittenes filmisches Werk zur kulturellen Bildung vorgelegt“, freute sich Institutsleiter Dr. Burkhard Jellonnek.

Im ersten Teil des Filmprojekts wird die Entwicklung des Autors von den experimentellen Anfängen in den 1950er Jahren bis hin zu seinen autobiographischen Romanen seit 1984 nachgezeichnet. Zahlreiche Ausschnitte von Filmbeiträgen des Saarländischen Rundfunks, private Fotos, aktuelle Aufnahmen und Experteninterviews mit Michael Krüger, Benno Rech und Oliver Ruf ergeben eine fesselnde Chronik seiner literarischen Karriere und ermöglichen einen Einblick in Harigs Schreibwerkstatt.

 Mit seiner Romantrilogie „Weh dem, der aus der Reihe tanzt“, „Ordnung ist das ganze Leben“ und „Wer mit den Wölfen heult, wird Wolf“ hat sich Ludwig Harig seiner eigenen Geschichte gestellt und seine Verwicklungen in nationalsozialistisches Gedankengut literarisch verarbeitet. Der zweite des Film-Projekts mit dem Titel „Ich kann nichts ungeschehen machen, ich kann nur davon erzählen“ wird sich ganz mit dem ausgewählten Roman „Weh dem, der aus der Reihe tanzt“ auseinandersetzten und in wenigen Wochen fertiggestellt sein. Darin wird auch der autobiographische und historische Kontext mit bislang nicht gezeigten Fotos Berücksichtigung finden.

Dass der zweite Teil der autobiographischen Romantrilogie als Pflichtlektüre vorgeschlagen wurde, ist leicht nachzuvollziehen: Der Roman zeigt aus der Perspektive eines jugendlichen Erzählers dessen Affinität zur nationalsozialistischen Ideologie, die Übermacht eines längst schon infizierten gesellschaftlichen Umfeldes, die Mitgliedschaft in der Hitlerjugend, aber auch den allmählichen Distanzierungsprozess und das böse Erwachen des Heranwachsenden. Der Roman thematisiert nicht nur ideologisch verblendete Manipulation und Instrumentalisierung sowie ein Stück dunkler Geschichte, sondern kann auch vor dem Hintergrund aktueller Formen extremistisch-undemokratischer Haltungen und Hasskriminalität aktualisiert und von den jugendlichen Lesern von heute diskutiert werden. Das LPM stellt mit beiden Filmen Schülern und Lehrern, aber auch allen Literaturinteressierten hervorragendes Hintergrundmaterial zu einer aktuellen Auseinandersetzung mit Ludwig Harig zur Verfügung und macht Lust auf die Lektüre.

 Filmpremiere:

Dienstag, 29. September 2015, 15.00 Uhr, Filmhaus Saarbrücken, Mainzer Straße 8, 66111 Saarbrücken

 Ablauf:

Begrüßung:   Dr. Burkhard Jellonnek

Grußworte:   Ulrich Commerçon, Minister für Bildung und Kultur

                        Prof. Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks

 Werkstattgespräch: Prof. Dr. Karl Prümm, Herbert Stang

Film: 2015, ca. 54 min

 Drehbuch und Regie:           Prof. Dr. Karl Prümm

Kamera, Ton, Schnitt:          Herbert Stang

 Bezugsquelle                        LPM

                                               Angelika Müller

                                               AMueller@lpm.uni-sb.de

Kosten:                                  14,95 Euro

Die Schulen erhalten ein Exemplar kostenlos.

 

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