Kaum Protest gegen Schließung der Geburtsklinik

Freier Zugang zum Krankenhaus St. Josef
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War vor dreieinhalb Jahren der Aufschrei groß, als die Schließung der Dudweiler Geburtsklinik im Raum stand, gibt es dieses Mal kaum Proteste. In den einschlägigen Facebookforen ist es ruhig, auch von der Politik kommen hauptsächlich Worte des Bedauerns.

Zumindest für Außenstehende kam die Nachricht diese Woche überraschend: Dudweiler verliert seine renommierte Geburtshilfe und seine Frauenklinik. Ein Schlag in die Magengrube für eingefleischte Dudweilerer, Bedauern bei zahlreichen Müttern, die hier entbunden haben – aber auch Kommentare wie “Kein Verlust!”.

Vor dreieinhalb Jahren sah das noch ganz anders aus: Im Netz wurden Protestgruppen gegründet, auch öffentliche Demos organisiert. Die Politik schaltete sich ein, Diskussionsveranstaltungen wurden abgehalten – am Ende mit teilweisem Erfolg: Die Geburten-Abteilung wurde zwar verkleinert, blieb aber grundsätzlich erhalten. Ein solches Happy-End aus Dudweiler Sicht scheint sich dieses Mal nicht abzuzeichnen. Die Entscheidung wird – wenn auch mit Bedauern – hingenommen.

Die FDP sieht zwar “einen herben Verlust für den Stadtbezirk Dudweiler”, der den “ganzen Ort schmerzt” – die Kampfansage bleibt aber aus. Auch die AfD findet die geplante Schließung zunächst einmal “schade”, fordert aber Bezirksrat, Bürgermeister und Sozialdezernent Schindel auf, “alles Menschenmögliche zu tun, um diese Ankündigung noch zu stoppen”. Der AfD-Vertreter im Bezirksrat, Mirko Welsch, befürchtet, dass mit dem Abbau des Leistungsangebotes mittelfristig die Schließung des gesamten Krankenhauses eingeläutet wird – auch wenn die Klinikleitung sich derzeit noch klar zum Erhalt des Josefs-Krankenhauses bekennt.

Sicherheit vor Lokalpatriotismus

Komplett ruhig ist es dagegen in den einstigen Foren “Rettet die Geburtenklinik” – von Protest keine Spur. Vielleicht aber auch verständlich: War 2011 der Ärger vor allem deshalb groß, weil die Klinik Sparzwängen zum Opfer fallen sollte, steht dieses Mal die Gesundheit von Mutter und Kind im Vordergrund. Aufgrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels sei diese Sicherheit auf Dauer nicht mehr zu gewährleisten, heißt es sinngemäß seitens des Krankenhausträgers. Und seien wir ehrlich: Nur damit hier in Dudweiler weiter Kinder geboren werden können, will keiner die Sicherheit der werdenden Mütter und Neugeborenen ernsthaft zur Diskussion stellen. Denn diese Sicherheit ist höchstes Gebot und steht über jeglichem Lokalpatriotismus.

Das Beste aus Dudweiler nach Saarbrücken exportieren

Bleibt im Sinne aller zukünftigen Eltern nur zu hoffen, dass das, was Dudweiler ausgezeichnet hat – ein tolles Team, sanfte Geburt, Entbindungsräume ohne Klinikatmosphäre und Partnerzimmer, so dass auch Papa die ersten Lebenstage dabei sein kann – auch auf dem Rastpfuhl fest integriert werden.

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3 Thoughts to “Kaum Protest gegen Schließung der Geburtsklinik”

  1. becker margret

    ich finde das net gut das ist die beste entbindungsstadion die es gibt
    und sowas dann zu schließen gehört verboten.Alle meine kinder sind dort auf die welt gekommen und meine 6 enkelkinder .

  2. Maz

    die kapazitäten werden eben für 80 jährige benötigt die dringen ein neues hüftgelenk brauchen. mit geburten kann man eben kein geld verdienen. mit titten und ärschen schon eher.

  3. Inzwischen gibt es eine Online Petition gegen die Schließung der Geburtsklinik in Dudweiler. Hier der Direktlink zu der Petition:

    https://www.change.org/p/rafael-lunkenheimer-erhaltung-der-geburtsstation-im-caritasklinikum-st-josef-in-dudweiler

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