Schatten über den Dudweiler Lichtblicken

Trierer Straße bei den 10. Dudweiler Lichtblicken: Geschlossene Läden und geparkte Autos (Foto: Thomas Braun)
Trierer Straße bei den 10. Dudweiler Lichtblicken: Geschlossene Läden und geparkte Autos (Foto: Thomas Braun)
Trierer Straße bei den 10. Dudweiler Lichtblicken: Geschlossene Läden und geparkte Autos (Foto: Thomas Braun)

Die zehnten Dudweiler Lichtblicke sind vorbei – viele Besucher haben dem Regen getrotzt und am vergangenen Freitag einen schönen Abend im Dudweiler Dorf verbracht. Doch ausgerechnet im Jubiläumsjahr zeigen sich auch ein paar Schattenseiten. Erstmals in der Geschichte der Lichtblicke blieben in einem ganzen Straßenzug im Zentrum die Lichter aus.

Wer am Freitagabend über die Lichtblicke geschlendert ist, wird es bemerkt haben: Die einzigen Lichtblicke in der Trierer Straße kamen dort in diesem Jahr von den Straßenlaternen. Die Schaufenster und Läden blieben dunkel. Das Musikhaus Bopp oder Foto Kiefer – alt eingesessene Geschäfte im Ortskern und bislang in nahezu jedem Jahr dabei – machten dieses Mal nicht bei der Aktion mit.

Problem: Fehlende Straßensperrung

“In den letzten Jahren hatte ich viele Aktionen gemacht, aber, wenn niemand vorbei kommt, macht es keinen Spaß mehr”, erzählt Ladeninhaber Karsten Kiefer. Als die Trierer Straße vergangenes Jahr gesperrt war, seien mehr Menschen vorbei gekommen. “Wenn die Straße in diesem Jahr wieder gesperrt worden wäre, hätte ich auf jeden Fall mitgemacht und ich bin sicher, einige Kollegen hier in der Straße auch”, so Kiefer.

Das bestätigt auch Geschäftsmann Frank Bopp. Bis auf eine Ausnahme sonst in jedem Jahr dabei, hat auch er am Freitag nach Ladenschluss sein Geschäft nicht mehr für die Lichtblicke geöffnet – wäre aber die Straße wie im Vorjahr wieder gesperrt geworden, wäre er dabei gewesen.

Die Läden in der Trierer Straße liegen ungünstig für ein solches Fest, in dem sich der meiste Trubel in der Fußgängerzone und auf dem Markt abspielt. Hinzu kommt, dass die Trierer Straße von den Besuchern als kostenfreie Parkfläche genutzt wird. Wenn die Straße dann voll geparkt ist, wird im wahrsten Sinne des Wortes übersehen, dass dort auch Aktionen stattfinden.

Auch eine Geldfrage

Dass die Straße nicht einfach wieder gesperrt wurde, ist zunächst einmal eine Geldfrage: Für eine solche Sperrung gibt es feste Gebührensätze bei der Stadt Saarbrücken und schnell kommt dort ein nettes Sümmchen zusammen – die derzeit kursierenden Zahlen reichen von 500 bis 900 Euro. Die genaue Höhe hat Dudweiler Blog bei der Stadt angefragt, konnte aber nicht auf Anhieb beziffert werden. Sie soll aber nachgereicht werden.

Der als Veranstalter auftretende Verein “Pro Dorf” wäre bereit gewesen, die Straßensperrung zu beantragen – ein Teil der Kosten hätte wohl auch im Nachhinein wieder über einen Zuschuss durch die Stadt hereingeholt werden können, wie Alban Sunde, ein Sprecher von Pro Dorf, erklärt. Voraussetzung wäre aber gewesen, dass nicht nur ein, sondern mehrere Ladeninhaber im Vorfeld verbindlich ihre Teilnahme an der Aktion erklärt hätten. Doch das geschah nicht.

Hätte, wenn und aber …

Letztlich ist es wohl wie bei der Frage mit dem Huhn und dem Ei: Was war zuerst da? Wäre im Vorfeld verbindlich zugesagt worden, die Trierer Straße für den Autoverkehr zu sperren, hätten mehrere Geschäftsleute mitgemacht. Doch diese verbindliche Zusage blieb nach Angaben der Geschäftsleute aus – statt dessen habe es nur das Versprechen gegeben, dass gesperrt wird, wenn sich genug Trierer-Straße-Läden anmelden. Für die dort ansässigen Geschäftsleute letztlich aber zu vage.

Wie eine Lösung für die kommenden Jahre aussehen kann, ist derzeit noch unklar. Frank Bopp wünscht sich etwa, dass die Stadt im Preis etwas entgegen kommen könnte und dass man sich vorher mit dem Verein Pro Dorf über die Kosten unterhält. Wir als Dudweiler-Blog-Autoren und als “normale Bürger” wünschen uns auf jeden Fall, dass eine Lösung gefunden wird – auch der Zukunft dieser außergewöhnlichen Veranstaltung zu liebe.

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