OB Britz stellt Modellvorhaben „Baukultur in der Praxis – Die Modernen 50er in der Eisenbahnstraße“ vor

(Pressemitteilung) Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hat am Dienstag, 28. August, während einer Pressekonferenz im Rathaus St. Johann das Projekt „Baukultur in der Praxis – die Modernen 50er in der Eisenbahnstraße“ vorgestellt.

„Die Eisenbahnstraße ist seit vielen Jahrzehnten eine wichtige Geschäftsstraße im Zentrum von Alt-Saarbrücken. Sie steht für den Wiederaufbau aus der Nachkriegszeit, als aus Ruinen eine für die 50er Jahre typische Geschäftstraße mit Charme und Eleganz geschaffen wurde – mit den Kolonnaden als wesentliches städtebauliches Element. Diesen positiven Charakter wollen wir erhalten“, sagte die Oberbürgermeisterin.

Unterstützt durch gesetzliche Vorgaben und aktuelle Förderprogramme modernisieren zunehmend mehr Eigentümer ihre Häuser unter energetischen Gesichtspunkten. Häufig gehen solche Maßnahmen mit Standardlösungen einher, die einen Gesichtsverlust der Straßenzüge mit eigener Prägung bedeuten. Solche Verformungen möchte die Landeshauptstadt in der Eisenbahnstraße vermeiden. Deshalb hatte sich das Stadtplanungsamt im Bundesprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) in dem Forschungsfeld „Baukultur in der Praxis“ mit dem Modellvorhaben „Wiederentdeckung der Eisenbahnstraße – Sanierung einer 50er-Jahre-Geschäftsstraße in Alt-Saarbrücken unter Berücksichtigung der gestalterischen Eigenarten“ beworben. Die Bewerbung war erfolgreich, bis 2014 stehen insgesamt 100.000 Euro zum Aufbau einer Beratungsinfrastruktur für die Eigentümer zur Verfügung.

Baudezernentin Dr. Rena Wandel-Hoefer: „Das Forschungsvorhaben will das Bewusstsein für Baukultur auf kommunaler Ebene durch gute Beispiele stärken und praxistaugliche Ansätze zur Sicherung unseres baukulturellen Erbes aufzeigen. Unser Ziel ist es, die gestalterischen Qualitäten der 50er-Jahre-Gebäude herauszuarbeiten und die Eigentümer künftig bei erforderlichen qualitätvollen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten zu unterstützen.“ Die Kolonnaden mit ihrem großen Potenzial für die künftige Entwicklung der Geschäftsstraße sollen deshalb im Laufe des Projektes gestärkt und herausgearbeitet werden.

Gemeinsam mit Projektpartnern berät die Landeshauptstadt im Rahmen des Modellvorhabens über die Gestaltung im Stil der 50er Jahre sowie über eine sinnvolle energetische Sanierung sowie die Finanzierung und die Förderung von Modernisierungsmaßnahmen.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz: „Die Landeshauptstadt sieht die stufenweise Entwicklung des Gesamtbildes zur Stärkung des Standortes Eisenbahnstraße als gemeinsame Herausforderung für die Zukunft. Ich lade alle Eigentümer dazu ein, sich an dem Vorhaben zu beteiligen. Durch eine sinnvolle Sanierung sichern sie den Wert ihrer Gebäude – und tragen zu einer ansprechend gestalteten Eisenbahnstraße als erfolgreiche Geschäftsstraße bei.“

Im Zuge des Großprojektes Stadtmitte am Fluss plant die Landeshauptstadt zusätzliche Investitionen in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro in der Eisenbahnstraße.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz wird das Modellvorhaben am Dienstag, 28. August, gemeinsam mit den Projektpartnern in der Sparkasse Saarbrücken, Am Neumarkt, Eigentümern und Anliegern vorstellen. Im Rahmen des Projektes läuft ab Dienstag, 4. September, die Ausstellung „Wiederentdeckung der 50er Jahre“ in der Sparkasse Am Neumarkt. Darüber hinaus befassen sich zwei Vorträge am 24. Oktober sowie am 6. Dezember in der Architektenkammer mit der „Architektur der Nachkriegszeit“.

Weitere Informationen über das Projekt gibt es im Internet unter www.saarbruecken.de/eisenbahnstrasse

Hintergrund

Mit dem Forschungsprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) fördert das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) innovative Planungen und Maßnahmen zu städtebaulichen und wohnungspolitischen Themen.

Zur Teilnahme an Modellvorhaben der Forschungsfelder können sich Akteure im Bereich des Wohnungs- und Städtebaus in Abstimmung mit ihren Ländern bewerben. Von den Ergebnissen profitiert die Politik im Bereich der Gesetzgebung und Förderpolitik zum Wohnungs- und Städtebau bei der Anpassung der bestehenden Regelsysteme an neue Erfordernisse. Darüber hinaus erhalten Stadtplaner, Architekten und Behörden sowie interessierte gesellschaftliche Gruppen Informationen über erfolgreiche Projekte, Kooperationsformen, Finanzierungsansätze und Analyseverfahren.

Weitere Informationen zu ExWoSt gibt es im Internet unter http://www.bbsr.bund.de/cln_032/nn_336266/BBSR/DE/FP/ExWoSt/exwost__node.html?__nnn=true

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