Absurder Streit ums Handyparken

Parkscheinautomat

Zum 1. Januar wechselt die Landeshauptstadt beim “Handyparken” zu einem neuen Anbieter. Betroffen davon ist auch Dudweiler. In der Öffentlichkeit kochen die Emotionen hoch, weil das Parken nun teurer werde. Geschürt wird die Kritik offenbar auch vom vorherigen Anbieter, der Saarbrücker Firma Mobile City, der seine rund 4000 Kunden nach Informationen der Saarbrücker Zeitung in einer persönlichen Nachricht über die angebliche Preissteigerung informierte.

 

Ein Kommentar von Thomas Braun

Es ist eine absurde Diskussion um Cent-Beträge, die durch den Anbieterwechsel beim Handyparken in Saarbrücken losgetreten wurde. Das sei eine Frechheit, zitiert die SZ aufgebrachte Leser. Von Abzocke ist die Rede. Man gewinnt den Eindruck, als würde die Stadt die Parkgebühren auf einen Schlag in astronomische Höhen treiben.

Die Diskussion scheint aus den Fugen zu geraten. Und ich vermisse die Verhältnismäßigkeit. Doch der Reihe nach: Was hat die Stadt überhaupt getan? Sie wechselt ab 1. Januar zu einem neuen Anbieter, über den künftig die Parkgebühren statt am Automaten auch per SMS gezahlt werden können. Nichts Neues, ein ähnliches System gibt es schon seit einigen Jahren. Damit war man bei der Stadt aber offenbar nicht zufrieden war. Einem internen Schreiben zufolge, das der SZ vorliegt, habe es Probleme mit der Technik und mit der Verlässlichkeit gegeben. Zudem sei die Entwicklung der Nutzungszahlen nicht zufriedenstellend verlaufen. Gemessen am Verbreitungsgrad von Mobiltelefonen sei die Nutzerzahl von 4000 monatlich enttäuschend.

Deshalb hat sich die Stadt für einen neuen Anbieter entschieden, der aus Sicht der Verwaltung viele Vorteile bringt: Das “Handyparken” funktioniert künftig – anders als früher – registrierungsfrei. Die neue Technik ist offensichtlich zuverlässiger und zudem spart die Stadt einen Haufen Geld – rund 45.000 Euro pro Jahr. Nicht vergessen: Das sind letztlich unser aller Steuergelder!

Nachteile sind da

Aus Sicht des Autofahrers, der das Handyparken bislang nutzte, hat das neue System sicherlich Nachteile: Statt eine kostenfreie Nummer anzurufen, muss er nun eine SMS schreiben – da  entstehen zusätzliche Kosten [*vgl. Nachtrag]. Zudem entfällt die minutengenaue Taktung – es wird jetzt analog wie am Automaten in 30-Minuten-Schritten abgerechnet.

Und jetzt bitte: “ALLE AUFREGEN!” … oder vielleicht doch erst einmal auf die Zahlen schauen. Die einzigen, die nun im Einzelfall eventuell mehr zahlen müssen, sind die 4000 Parker, die bereits registriert waren. Gemessen an der Zahl der Autofahrer, die täglich einen Parkplatz in der Saarbrücker Innenstadt oder in Dudweiler suchen, ist das eine lächerlich geringe Zahl. Zudem die “teuren” Parkplätze ja noch nicht einmal die städtischen Parkräume sind. Hier werden für eine halbe Stunde in der Regel maximal 50 Cent fällig – im Vergleich zu den Gebühren auf den privaten (Q-)Parkplätzen ein Taschengeld.

Wie viel teurer wird’s denn nun?

Und wie viel teurer wird es denn dadurch, dass die Minutentaktung entfällt? Wenn man davon ausgeht, dass eine Minute Parkzeit rund 1,6 Cent kostet, also maximal 48,4 Cent. Aber wer parkt nur eine Minute und bezahlt dafür noch Gebühren? Ja, die SMS-Kosten kommen hinzu – aktuell derzeit je nach Anbieter wohl im Bereich zwischen 12 und 20 Cent [*vgl. Nachtrag].  Aber wird Parken dadurch teurer? Nein, denn es gibt ja immer noch die Alternative, ein paar Münzen in den Automaten zu werfen und sich regulär ein Ticket zu ziehen.

Der Skandal läge ganz woanders

Wenn man schon auf die Suche nach einem Skandal gehen möchte, dann sollte man eher mal fragen, wie unsere hochverschuldete Stadt dazu kam, über Jahre hinweg einen Betrag von 65.000 Euro auszugeben, nur damit lächerliche 4.000 Autofahrer ein bisschen bequemer ihre Parkgebühren bezahlen konnten.

Oder man fragt sich mal, wie ein Privatunternehmen dazu kommt, seine Kundendaten zu missbrauchen, um Bürger gegen die Stadt aufzuhetzen – nur weil diese den Anbieter wechselt. Wo bitte bleibt hier der Datenschutz, der immer so hochgepriesen wird?

Nachtrag: Angeregt durch Hinweise eines Lesers und der Diskussion in den Kommentaren haben wir einmal beim neuen Anbieter sunhill technologies nachgefragt: Bei den SMS handelt es sich tatsächlich um “Premium-SMS” – aufgrund der Einstellungen, die die Firma gewählt habe, würden aber nur normale SMS-Kosten fällig. Und die liegen nach Angaben einer Unternehmenssprecherin derzeit bei 12 bis 19 Cent – abhängig vom Mobilfunkanbieter. Fazit: Ja, der Kostenvorteil, den das Handyparken früher für den einzelnen Autofahrer brachte – der fällt nun weg. Im Vergleich zum normalen Parkticket wird es nun sogar wirklich teurer. Aber mal ehrlich: Wir reden hier über Cent-Beträge. Ein paar Cent, die die 4.000 bisherigen Nutzer nun vielleicht mehr zahlen müssen. Und ist es wirklich im Sinne der Allgemeinheit, dass die Stadt 4.000 Parkern mit zigtausend Euro ein minimal günstigeres Parkvergnügen finanziert?

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14 Thoughts to “Absurder Streit ums Handyparken”

  1. Kommentator

    Die Diskussion zu dem Thema ist tatsächlich absurd.
    Unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben etliche Menschen eine Handyflatrate. Die ältere Generation ist kann ja auch weiterhin, wie eh und je, die klassischen Automaten nutzen. Aber betrachten wir die Menschen, die keine Flatrate haben: Der heute gängige SMS-Tarif liegt bei um die 9 Cent. Wer mehr bezahlt sollte sich lieber mit der Suche eines neuen Handyanbieters auseinandersetzen wie mit diesem Thema. Also bezahlt man täglich phänomenale 9 Cent mehr. Angesichts der Q Park-Tarife gar nicht der Rede wert. Auch wer auf städtischem Grund jetzt 9 Cent mehr bezahlen muss, wird daran sicherlich nicht zugrunde gehen.

    Ebenso ist das Argument des Herrn in der heutigen SZ nicht nachvollziehbar: Er müsse ja täglich den Text neu in die SMS eingeben. Quasi jedes Handy kann SMS-Entwürfe speichern, die man später mit einem Knopfdruck beliebig oft versenden kann. Lieber Herr Stumpf, das ist stumpf!

    Zuletzt beschwert sich der Herr in seiner stumpfen Art darüber, wer die Kosten der neuen Schilder bezahlt. Dazu kann ich sagen, dass ich mich bisher als circa 2 x die Woche auf städtischen Parkplätzen parkende Person nie für das alte System registriert habe. Ich achte auf meine Daten und möchte nicht diese nicht für so etwas triviales wie das Parken (auch noch) preis geben. Das neue System werde ich aber sicherlich öfter nutzen. So wird es meiner Meinung nach etlichen Leuten gehen, sodass diese die Kosten für die neuen Schilder schnell erbracht haben dürften.
    Allgemein freue ich mich jetzt schon auf den Tag in einigen Wochen oder Monaten, an dem die Stadt Zahlen heraus gibt, wieviele Personen jetzt das Handyparken nutzen (die Anzahl unterschiedlicher Kennzeichen ist ja leicht elektronisch zu addieren). Ich prognostiziere, dass wir mindestens eine Verdoppelung erleben werden. Dann werde ich auch an einige stumpf-sinnige Leute denken, die mit dem Wort “Dummheit” anscheinend gerne und schnell öffentlich um sich werfen.

    Abschließend ist auch die “verschlechterte” Taktung in meinen Augen kein Problem: Dieses Problem ergibt sich beim Bezahlen am Automaten auch. Sinn des Handyparkens ist sicherlich den Vorgang zu erleichtern, nicht Gruppe A oder B Vorteile zu verschaffen. Das ist nunmal so. Würde man am alten System beibehalten, würde sich mit 100 % Sicherheit ein Betroffener der Automaten-Zahler öffentlich zu Wort melden und die schreckliche Ungleichbehandlung anprangern.

    1. Henry

      @KOMMENTATOR

      Zu wem sprichst du? Ich hab 3 Anläufe gebraucht um deinen Text bis zum Ende durchzulesen, ich verstehe jetzt aber immer noch nicht worauf du dich beziehst oder wem du antwortest.

      1. Eine Flatrate nützt bei Premium SMS nichts, man zahlt IMMER. Der Preis für eine Premium SMS muss nicht zwingend der einer normalen SMS sein, dein Anbieter kann das individuell festlegen – es kann also auch z.B. 29 Cent+ kosten

      Die Firma Sunhill verschweigt diesen Fakt sehr gern.

      2. Dass mit dem SMS schreiben ist hauptsächlich ein Argument der “älteren” Generation. Anrufen ist sicher einfacher, aber SMS schreiben ist für die meisten Leute kein Problem – sehe ich genau so.

      3. Deine Argumentation bei den Kosten für die Schilder ist mehr als dürftig. Mit dem SMS Parken werden keine großen Mehreinnahmen generiert, hier scheinst du etwas falsch zu verstehen – Es werden lediglich die angefallene Parkgebühren per SMS bezahlt, von den Parkgebühren muss die Stadt sogar einen Teil abgeben. Ich weiß nicht wo da 8000 Euro EXTRA Einnahmen so schnell herkommen sollen 🙂 Zauberei?

      4. Handyparken gibt es seit über 10 Jahren und bisher ist mir kein Artikel bekannt in dem sich die normalen Parker über die Vorteile der Handyparker beschwert haben. Du spielst hier einen großen Nachteil einfach runter … wieder ohne richtige Argumente.

      Die minutengenaue Abrechnung beim alten Handyparken ist kundenfreundlicher und faier. Firmenkunden werden jetzt sicherlich auf das Handyparken verzichten.

      Handyparken mit Mobil City war/ist sicherlich kostengünstiger und bequemmer wie sms&quark. Schade dass dem Bürger nicht die Wahl gelassen wird wie z.B. in Paderborn.

      MfG

      Henry

      1. Thomas Braun

        Die Stadt muss keine Extra-Einnahmen für den Schilderwechsel herzaubern: Durch den Anbieterwechsel spart sie nach eigenen Angaben 45.000 Euro jährlich – da sind auch die 8.000 Euro Schilderkosten schnell wieder hereingeholt.

        Das gewichtigste Argument für den Wechsel ist wohl, dass man bei der Stadt mit der Qualität des Anbieters nicht zufrieden war. Und mal ganz ehrlich: Was bringt das kundenfreundlichste System, wenn es bei der Erfassung und der technischen Abwicklung nur Probleme bereitet.

        Richtig ist sicherlich, dass die Stadt einem ihrer Steuerzahler den Vorrang geben sollte vor einem fremden Unternehmen. Aber wenn ich mir die Unternehmensgeschichte von Mobile City anschaue, hat sie das sechs Jahre lang getan und war überhaupt der erste Großkunde dieses Saarbrücker Unternehmens, dass mittlerweile durch zahlreiche andere Kunden nun auch auf eigenen Beinen stehen kann.

        1. Henry

          Das mit dem “Sparen” und den Verträgen ist ein Thema wo wir sowieso nur spekulieren können. Ich bin mir sicher es handelt sich um zwei unterschiedliche Vertragsmodelle – es geht aber bei beiden nicht um Festbeträge. Je mehr Umsatz ein Anbieter macht desto mehr muss die Stadt auch abgeben – wenn z.B. wirklich 5mal mehr Leute Sunhill nutzen, werden die Kosten sicherlich auf dem gleichen Level sein. Interessant wäre zu wissen ob Sunhill dauerhaft dieses Angebot hält oder ob es sich nur um eine Testphase handelt.

          8000 € wurden ausgegeben – ob nun 45000 oder 100000 gespart werden, spielt erstmal keine Rolle. Die Abrechnung folgt am Schluss und die werden wir beide nicht zu sehen bekommen 🙂

          Würdest du die unterschiedlichen Wege zur Erfassung kennen, würdest du dass nicht schreiben 🙂 Ohne Details zu kennen was nicht geklappt hat und vor allem was bei Sunhill besser sein soll, kann ich die Begründung seitens der Stadt nicht nachvollziehen.

          Ehrlich gesagt, glaub ich dass weder Mobil City noch Sunhill Technologies die nächsten beiden Jahre überleben werden – dem einen geht das Private-Kapital irgendwann aus und dem anderen das Risiko-Kapital. Keines der beiden Systeme generiert Gewinn (www.ebundesanzeiger.de und such nach Sunhill o. Mobile City) Beides früher oder später Insolvenzkandidaten 🙂

          Leider gibt es keine Zahlen zu den einzelnen Parkvorgängen von Mobile City – Ich bin mir sicher im direkten Vergleich kann Sunhill die ersten Monate lange nicht mithalten. 4000 angemeldeter Nutzer parken schon ordentlich was weg. Dass ist auch ein weiterer medienwirksamer “Trick” der Firma Sunhill, Wettbewerber (angemeldete Nutzer) mit Sunhill (einzelnen Parkvorgängen) zu vergleichen. Den Vergleich von Parkvorgängen oder sogar von Parkumsatz habe ich noch nie gesehen.

          MfG
          Henry

          1. Thomas Braun

            Hier lobe ich mir die Möglichkeiten des Web 2.0, die traditionellen Medien noch allzu oft fehlen: Die Möglichkeit des Feedbacks und der Diskussion. Da kommt man an allerlei (Insider-)Informationen, die von offizieller Stelle nicht mitgeteilt werden 🙂

          2. Thomas Braun

            Wir sind den Hinweisen nachgegangen und haben den Kommentar oben entsprechend mit einem Nachtrag angepasst!

  2. redkalle

    Tja, einen Unterschied gibt es noch, der neue Anbieter ist
    sunhill technologies GmbH

    [aus Erlangen / Beitrag redaktionell bearbeitet und Adresse gelöscht]

    während der frühere Anbieter Mobile City GmbH seinen Sitz in Saarbrücken hat.
    Eigentlich sollte die Stadtverwaltung doch Arbeitsplätze im Saarland sichern.

  3. Als Mitarbeiter von Mobile City kann ich sagen, dass von der Stadt Saarbrücken Sachverhalte einfach falsch dargestellt wurden – und das hat uns dazu veranlasst, uns auch zu Wort zu melden. Es kann nicht sein, dass die Stadt Saarbrücken behauptet, Handyparken mit Mobile City habe sie 65.000 Euro gekostet. Mobile City hatte mit Saarbrücken einen Vetrag, der unter anderen auch das Handyparken beinhaltete. Bestandteil des Vertrages war aber ebenfalls die Bereitstellung und kontinuierliche Weiterentwicklung einer Parkraumüberwachungssoftware, einer Marktgebührensoftware und die Bereitstellung von ca. 30 professionellen MDE-Geräten (Handheld-Computer wie sie zum Beispiel die Politessen mit sich herumtragen). Für dieses Komplettpaket hat die Stadt in der Tat 65.000 Euro bezahlt.

    Hier geht es ja aber nur um das registrierungsfreie Handyparken. Und das wäre die Stadt SB mit Mobile City deutlich günstiger gekommen, als die 20.000 Euro, die man nun Sunhill Technologies zahlt. Es hätte die Stadt vermutlich nicht mehr als 5.000 Euro jährlich gekostet und die Neubeschilderung hätte man sich auch sparen können, weil wir das übernehmen.

    Wir sind zutiefst vom Verhalten der Verantwortlichen entäuscht – soviel lässt sich mal sagen. Wir haben uns jetzt 5 Jahre lang hier um das Handyparken und die Parkraumüberwachung in der Stadt Saarbrücken bemüht. Wir sind in der Region verwurzelt – eigentlich alle Mitarbeiter kommen aus dem Saarland, viele wohnen in Saarbrücken. Da hätte es meiner Meinung nach zumindest der Anstand geboten, dass man einmal mit uns redet. Das hat die Stadt SB bis zuletzt abgelehnt.

    1. Henry

      HI Mobile City, Ihr könnt euch sicher denken zu welchem “Schuppen” ich gehöre 🙂

      Ich finde es super dass ihr euch hier meldet und das Kommentar ist auch wirklich hilfreich und informativ.

      Ich hab in der SZ gelesen dass Ihr keine Unterlagen zur Ausschreibung eingereicht haben sollt, stimmt das? Ich hab ehrlich gesagt aber auch gar nichts von einer Ausschreibung in Saarbrücken mitbekommen, normalerweise kriegen wir sowas eigentlich mit (Ist ja schließlich auch unser Geschäft)

      In der SZ moniert die Stadt tatsächlich auch dass Ihr eure Kundendaten nutzt um Newsletter zu verschicken – Ist doch das normalste der Welt? Bei einem fast kostenlosen Service der einzige Weg seine Kunden zu informieren ohne Geld zu verlieren. Sollte sogar irgendwo in den AGBs vermerkt sein.

      Dass ist mit Abstand die “bescheidenste” Aktion die je eine Stadt bzgl. des Handypark Themas abgezogen hat. Es wird sicherlich eine Weile dauern bis die Verantwortlichen das auch selbst verstehen.

  4. Christian Weirich

    Hier noch ein interessanter Artikel zum neuen Betreiber sunhill in der Emder Zeitung: http://www.emderzeitung.de/?id=20&nid=112475

  5. Thomas Braun

    Meinen Informationen zu Folge zahlt die Stadt jetzt auch nicht 20.000 nur für das Handyparken – sondern für das komplette Paket, das nun aber nicht mehr aus einer Hand betreut wird … ich bin mir aber sicher, dass es zu dem Ganzen bald auch noch eine Stellungnahme der Stadt geben wird.

    1. Henry

      Thomas, der Teufel liegt wie immer im Detail 😉

      Der Sprecher der Stadt Saarbrücken hat sich da ziemlich rein geritten. Wenn man sagt “…Wir sparen mit dem neuen System 40000 Euro jährlich…” muss man mit Fragen rechnen.

      Glaubst du wirklich an eine richtige Stellungnahme? Ich wüsste nicht welchen Grund die Stadt hätte dass zu tun. Wir reden hier nicht über Stuttgart 21 oder so 😉 20k 40k 65k peanuts!

  6. Mobile City

    Das mit der Ausschreibung ist etwas kompliziert… Die Stadt Saarbrücken hat die Ausschreibungsmitteilung an eine uralte E-Mail Adresse geschickt, die von uns eigentlich nicht mehr genutzt wird. Als wir die dann entdeckten, haben wir sofort bei der Stadt SB angerufen, die uns daraufhin zugestanden hat, noch ein Angebot einzureichen. Dass wir also kein Angebot abgegeben haben, ist also nicht richtig. Eine öffentliche Bekanntmachung gab es unserer Kenntnis nach nicht.

    Dass ein gewinnorientiertes Unternehmen einen Newsletter verschickt (den übrigens jeder abbestellen kann) halte ich für normal. Tatsächlich machen wir dort ja nur Werbung in eigener Sache, aber nicht für dritte Parteien. Gerade, was den Datenschutz angeht, sind wir stets sehr behutsam mit unseren Kundendaten umgegangen (die im Landesamt für zentrale Dienste in SB gehostet werden). Unser System wurde damals von den Landesdatenschutzbeauftragten der Länder Hessen und Saarland geprüft bzw. es wurde nach deren Vorgaben entwickelt. Im Prinzip ist das aber alles nur eine Scheinargumentation seitens der Stadt. Tatsächlich haben wir ja das Angebot unterbreitet, ebenfalls ein registrierungsfreies System (parallel zum bestehenden System) anzubieten. Die Stadt macht nur immer so, als würde Mobile City ausschließlich registrierungspflichtiges Parken anbieten.

    Ob die 20.000 Euro nun nur für das Handyparken anfallen oder auch die Parkraumüberwachung beinhalten, kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich bezweifle aber, dass da auch die Parkraumüberwachung mit drin ist – so ein wenig kennen wir ja die Preise der Konkurrenz. Im Prinzip ist das aber auch völlig egal, da Mobile City ohnehin die Parkraumüberwachung nicht weiter betreut hätte.

    Auch, dass man jetzt so auf unseren 4.000 Nutzern rumreitet, halte ich für völlig ungerechtfertigt. Auch Sunhill hat seinen Dienst schon in Städten einstellen müssen, weil deren System den Städten nicht erfolgreich genug war. Hier nun also so zu machen, als ob deren System zum Erfolg geradezu verdammt sei, halte ich für kompletten Unsinn.

  7. Thomas Braun

    Neues Hintergrundwissen, neue Meinung? Nicht ganz: Aber ich muss zugeben, ganz so “absurd”, wie ich ursprünglich gedacht habe, ist die Diskussion ums Handyparken dann doch nicht. Weshalb es zusätzlich zu diesem Kommentar hier auch nboch einmal einen neuen Beitrag gibt, der die Erkenntnisse zusammenfasst:

    Saarbrücken beweist “Geschmäckle” beim Handyparken
    https://www.dudweiler-blog.de/2012/01/lokaljournalismus-2-0-saarbrucken-beweist-geschmackle-beim-handyparken/1661

    Auf eine Stellungnahme von Herrn Blug oder Frau John von der Stadtpressestelle warten wir nach wie vor.

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